Meinung Diplomatie ist ein Wagnis

Wenn es Gerald Wagener darum ging, den Krefelder CDU-Kreisverband vorzuführen, ist es ihm jetzt gelungen. Der Preis: Er hat selbst an Glaubwürdigkeit eingebüßt. Denn für diesen doppelten Salto rückwärts hatten sich alle Beteiligten schon viel zu weit aus dem Fenster gelehnt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Der Unternehmer, der sich wirklich um das konservative Profil der Union sorgen mag, hat die schnelle Aufmerksamkeit genossen und die Krefelder Kandidaten öffentlich lächerlich gemacht. Die Kampagne mit sehr persönlichen Schmähsprüchen stand. Jetzt ruht sie, mehr nicht. Immerhin: Die AfD als Gegner auszumachen, ist ein Versprechen. Und Blondin als CDU-Chef hatte Wagener sogar schon ein Ultimatum gestellt, die CDU zu verlassen.

Ein Schritt vor, drei zurück. Er kann nur hoffen, dass sich die jetzt demonstrierte Diplomatie nicht als fauler Kompromiss entpuppt. Wagener ist deutlich freier in seinen Entscheidungen. Blondin setzt ihn auf Bewährung. Das gilt ab sofort auch für ihn selbst.