Duft wie Samt und Seide: Krefeld hat einen eigenen Duft
Premiere: Henkel hat für die Stadt ein Parfüm kreiert - die WZ hat schon mal geschnuppert.
Krefeld. Ein Parfüm muss gut sein, elegant, möglichst erschwinglich und zur Trägerin oder zum Träger passen. Es ermöglicht nicht nur gut zu duften, sondern trägt zum Wohlbefinden und zur Selbstdarstellung bei. Das Gemisch aus Duftstoffen dringt direkt von der Nase ins Gehirn und setzt dort Emotionen frei.
Die Modestadt Krefeld hat jetzt für sich - ähnlich wie es auch viele Couturiers halten - zur Bekleidung das Parfüm geschaffen, besser gesagt: kreieren lassen. Es ist der "Duft wie Samt und Seide". Zwei der sieben hochkarätigen "Nasen" vom Henkel Fragrance Center in Linn haben erschnuppert, wie Krefeld für sie riecht. Was sie daraus gemacht haben, ist mehr als nur dufte.
"Krefeld ist für mich eine der grünsten Städte. Es gibt den Stadtwald und die Rennbahn", sagte gestern Henkel-Parfümeur Ralf Bunn. Er hat den Damen-Duft "Femme" kreiert aus grünen Nuancen wie dem Extrakt aus Ginkgo-Blättern. "Gleichzeitig ist Samt und Seide sehr pflegend." Zur grünen kam die Blumennote aus Champaka, einer Magnolienart, der Damaszenerrose und dem Duft von indischem Sandelholz für die elegante Krefelderin. "Wir haben uns von der Seidenstadt auf die Seidenstraße begeben und die Riechstoffe in das Krefeld-Parfüm eingearbeitet."
Etwa 100 verschiedene Düfte sind in einem Parfüm verarbeitet, machen seine unnachahmliche, hoch geheime und vor allem kostbare Rezeptur aus. Werner Faber hat die ebenfalls sehr grüne, aber männlich-elegante Note für "Homme" geschaffen unter anderem aus edlen Ingredienzien wie Nelke, Eichenmoss, Safran und Patschuli, einem Lippenblütengewächs. "Ich habe sie der Herrenmode angepasst und der Krawattenstadt."
Ein Jahr hat es gedauert, von der Idee während der Straßenmodenschau im vergangenen Jahr bis zum gefüllten Flakon. Keine Frage, dass Oberbürgermeister Gregor Kathstede bei der Eröffnung des Mode-Events am Samstag, 15. September, 11 Uhr, Bühne: Alte Kirche, auf den neuen duftenden Marketing-Artikel aufmerksam machen wird. "Krefeld wird gut duften", lächelte er gestern. "Die meisten Städte haben kein Geld, ein eigenes Parfüm entwickeln zu lassen. Es ist eine supertolle Möglichkeit für die Stadt", freute er sich über den gelungenen Coup mit Hilfe von Henkel. Das Unternehmen hat der Stadt die Entwicklung des Duftes geschenkt. "Es war eine besondere Ehre und Herausforderung statt der üblichen Wasch- und Reinigungsmittel des Konzerns das Lebensgefühl der Stadt zu beschreiben", erklärte Direktorin Dagmar Preis-Amberger.
Auf Neuland begab sich Jürgen Jacobs, Leiter des Fachbereiches Stadtmarketing. Er war unerbittlich und besprühte Kollegen und Bekannte in der Parfüm-Findungs-Phase mit den beiden Auswahldüften bis das Rathaus in eine Duftwolke gehüllt war und lies sie per Strichliste abstimmen. Sie haben gut gerochen und entschieden für das Eau de Krefeld, den "Duft wie Samt und Seide".