Duisburger Hafen gibt Gas
Während Krefeld auf Zuschüsse zum Ausbau wartet, startet der Container-Bahnhof in Hohenbudberg vermutlich schon 2012.
Krefeld. Ehrgeizige Ziele verfolgen beide Häfen, doch während die Macher in Duisburg mit ihren Ausbauplänen fast am Ziel sind, kommen die Krefelder nicht weiter.
Der Linner Hafenbahnhof soll für 50 Millionen Euro zum Transterminal Krefeld ausgebaut werden. Hafenchef Rainer Schäfer braucht dazu 35 Millionen Euro vom Bund. „Ohne das Geld aus Berlin machen wir den Ausbau nicht“, hatte Schäfer im Frühjahr gesagt und gehofft, rasch Klarheit zu bekommen. Ob die Fördermittel fließen, steht aber noch immer in den Sternen.
Anders in Duisburg. Hier zeigt sich Hafenchef Erich Staake zuversichtlich, das 20 Millionen Euro teure Terminal Hohenbudberg im zweiten Quartal 2012 in Betrieb nehmen zu können. Auf Zuschüsse ist das Projekt nicht angewiesen.
Widerstand gegen das Vorhaben gibt es vor allem in Krefeld. In einer Stellungnahme an die Bezirksregierung weist die Stadt auf zusätzlichen Lärm und Schadstoffe hin. Es sei mit einer deutlichen Zunahme des Lkw-Verkehrs zu rechnen. In Krefeld könnten die Hohenbudberger und die Rheinhausener Straße sowie Am Kreuz und die Dorfstraße betroffen sein. Befürchtet werden müsse auch, dass die Rheinuferstraße und die B 288 als Zubringer zum Breitscheider Kreuz genutzt werden.
Diese Bedenken entbehren laut Bernd Reuther inzwischen jeder Grundlage. Der Sprecher des Duisburger Hafens verweist auf das neue Verkehrskonzept für das Projekt Hohenbudberg. Demnach wird im Duisburger Südwesten an der Stelle der jetzigen Brücke am Stellwerk eine neue, für den Lkw-Verkehr ausgelegte Brücke zur L 473 n gebaut. Damit ergibt sich über den Europaring eine Anbindung an die A 57.
Die Kosten der Brücke kann Reuther nicht beziffern. Er weiß aber, dass das Land zwei Drittel des Aufwandes übernimmt. Das restliche Drittel zahlt der Hafen. „Wenn das Terminal fertig ist, wird auch die Brücke stehen“, sagt der Hafensprecher.
Hauptnutzer des Duisburger Terminals wird der Chemiepark in Uerdingen sein. Ziel der Kooperation ist es, Verkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Während heute fast alle Rohstoffe auf dem Wasserweg zum Chemiepark kommen, verlassen die Produkte das Gelände überwiegend über die Straße. Jährlich rollen etwa 120 000 Lastwagen, zum Teil mit Gefahrstoffen. Über eine private Werksstraße werden die Güter künftig vom Chemiepark zum Terminal transportiert.
Mit dem isländischen Logistikunternehmen Samskip haben die Duisburger jüngst einen weiteren Nutzer für die neuen Umschlaganlagen in Hohenbudberg an Land gezogen. Die Samskip-Tochter Van Dieren unterschrieb einen langjährigen Vertrag.