Wochenkommentar Ein starker Auftritt

Katia Baudin, stellvertretende Direktorin des Museum Ludwig in Köln, wird neue Leiterin der Krefelder Kunstmuseen. Mit dieser Nachricht ist der Stadt in dieser Woche ein starker Auftritt gelungen. Nicht nur, dass die Verpflichtung der Kunsthistorikerin ein Echo in der gesamten deutschen Medienwelt gefunden hat.

Dagmar Groß

Die Nachfolgerin von Martin Hentschel beeindruckt auch durch ihre Vita.

Das Museum Ludwig in Köln ist selbst Leuten ein Begriff, die nicht so viel mit Kunst zu tun haben. Führungserfahrung hat Baudin zudem in anderen Häusern gesammelt. Dass sie sich mit moderner Kunst gut auskennt hat die 48-Jährige mit über 40 Ausstellungen bewiesen.

Angesichts dieser beeindruckenden Karriere mag sich mancher gefragt haben, warum es diese Frau ausgerechnet nach Krefeld verschlägt. Doch da dürfen wir ruhig ein wenig selbstbewusster sein. Zwar mag auch die hochkarätig besetzte Findungskommission eine Rolle gespielt haben. Aber Krefeld hat mit dem Kaiser-Wilhelm-Museum und den Mies-van-der-Rohe-Villen Esters und Lange drei extrem spannende und ungewöhnliche Ausstellungsräume.

Hinzu kommt, dass Baudin, wenn sie 2016 ihre Stelle antritt, ein komplett saniertes KWM übernimmt — mit ganz neuen Möglichkeiten. Und — auch das darf man nicht vergessen — Krefeld hat schon seit Wembers Zeiten einen hervorragenden Ruf in Sachen zeitgenössischer Kunst. Die Verbindungen zu Joseph Beuys oder Yves Klein seien hier nur stellvertretend beispielhaft genannt.

Nun liegt es an der Neuen, diesen Ruf zu festigen und gleichzeitig den Skeptikern in Krefeld zu zeigen, dass sich die Investitionen in das KWM gelohnt haben.