Stadtteil-Check Fischeln „Meine Praxis ist doch keine Opiumhöhle“

Dr. Tamas Weiszmann ist Dermatologe — und behandelt in seiner Fischelner Hautarztpraxis Drogenabhängige.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Gegen Mittag ist in Dr. Tamas Weiszmanns Praxis noch Hochbetrieb. „Die Straßenbahn ist gerade gekommen“, sagt der kleine, stämmige Mann im blauen Poloshirt und nickt den Patienten in der Schlange vor der Anmeldung zu. Lange muss hier niemand warten, keine fünf Minuten dauert die Behandlung.

Erst ein Alkoholtest — „Hier gilt der Nulltrarif“, betont Weiszmann. Nur bei 0 Promille dürfen die Männer und Frauen das flüssige Polamidon schlucken, das ihnen die Arzthelferin in einem Plastikbecherchen reicht. „Bis morgen“, sagt ein Mann, bevor er die Fischelner Hautarzt- und Substitutionspraxis verlässt.

Polamidon ist ein Schmerzmittel, das auch in der Krebstherapie eingesetzt wird. Es rettet Weiszmanns Patienten Tag für Tag das Leben. Sie sind heroinabhängig „und jeder Heroinsüchtige ist in Lebensgefahr, jeder Schuss kann der letzte sein“, sagt der Mediziner. Auch Begleiterkrankungen wie Hepatits können unbehandelt tödlich enden. „Die Patienten überleben durch die Substitution.“

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