Einbrecherbande: Banden-Chef wollte S-Klasse mit Münzen bezahlen
Einbrecher erbeuteten 500 Kilo Hartgeld.
Krefeld. Mit so viel Arbeit hatte die Einbrecherbande aus Krefeld nicht gerechnet: Als sie in der Nacht zum 27. Juli bei einem Spielautomaten-Aufsteller in Oberhausen mit Brachialgewalt eingestiegen waren, sammelten sie säckeweise Münzgeld ein — insgesamt 60 000 Euro, eine halbe Tonne Geld.
Das war in ihrem gemieteten Pkw nicht zu transportieren. So telefonierten sie Hilfe in Form eines Familien-Vans herbei, der auf der Autobahn nach Krefeld allerdings auch tief in den Federn hing.
Seit Mittwoch vergangener Woche sitzen die fünf gewerbsmäßigen Einbrecher hinter Gittern. Nahezu zeitgleich wurden sie an verschiedenen Stellen im Krefelder Stadtgebiet festgenommen. Das Kommissariat für organisierte Kriminalität hat dem 19 bis 28 Jahre alten Quintett bislang 15 Einbrüche und Einbruchsversuche mit einer Gesamtbeute von rund 100 000 Euro nachgewiesen.
Tatorte: Krefeld, Düsseldorf, Willich, Straelen und natürlich Krefeld. Werner Steyer, Leiter des Kriminalkommissariats zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität ist überzeugt, dass noch weitere Einbruchsserien, eventuelle auch Erpressung, auf das Konto von Bandenmitgliedern gehen.
Die waren bisweilen recht unbekümmert. Einer der beiden Köpfe (25) gönnte sich einen Tag nach dem Coup in Oberhausen einen gebrauchten Audi A 8. Sein Kumpel (28) wollte unbedingt eine S-Klasse — und die dafür nötigen 10 000 Euro in Münzen bezahlen. Das lehnte der Händler ab. Ein paar Stunden später kehrte der Kunde mit Scheinen zurück. Führerscheine haben beide übrigens nicht.
Zwei Wochen später wollte die Bande den Münz-Raub in Oberhausen wiederholen. Doch diesmal klappte es nicht; die Firma hatte sich besser gesichert.