Elf Praxen in einem Haus
Das neue Facharztzentrum hat elf Millionen Euro gekostet und ist voll vermietet.
Krefeld. Eine medizinische Rundum-Versorgung und das Krankenhaus Maria Hilf in unmittelbarer Nachbarschaft — das sind die typischen Merkmale des neuen Facharztzentrums Krefeld am Dießemer Bruch 79. Nach mehr als anderthalbjähriger Bauzeit ist das FAZ zum größten Teil bezugsfertig. Die ersten in Krefeld niedergelassenen Ärzte sind bereits eingezogen.
Kurze Wege, eine enge Verzahnung zwischen dem stationären und ambulanten Bereich, optimale Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt — mit diesem viergeschossigen Haus direkt neben dem großen Klinik-Parkplatz will die Alexianer Krefeld GmbH die medizinische Versorgung für den Patienten optimieren. Knapp 30 Facharztdisziplinen in elf Praxen und eine Apotheke sind künftig in dem Gebäude ansässig.
Der Fokus am Dießemer Bruch liegt auf dem internistischen und chirurgischen Bereich. Ärzte für Gastroenterologie, Diabetologie, Urologie, Kardiologie und Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sind genauso vertreten wie die Neuro-, Hand-, plastische und ästhetische Chirurgie sowie Logopädie.
„Es gibt kaum Objekte in der Region, die ähnlich umfangreich und komplex aufgestellt sind wie wir“, sagte Michael Wilke, Geschäftsführer der Alexianer Krefeld GmbH, beim Spatenstich im August 2009. Das größte Facharztzentrum in NRW befindet sich nach eigener Darstellung mit 13 Facharztpraxen, einer Krankenkasse, einer Apotheke, einem Optiker und Akustiker, einer Praxis für Ergotherapie und einer Rehabilitationseinrichtung in Mönchengladbach.
Für elf Millionen Euro hat die Krankenhaus GmbH das neue Ärztehaus errichten lassen. Sie ist zugleich Bauherrin und Vermieterin der Praxisräume auf insgesamt vier Etagen. Die Gesamtnutzfläche beträgt 4500 Quadratmeter. Das Foyer und einige andere Räume können von den Ärzten gemeinsam genutzt werden, unter anderem für Informationsveranstaltungen.
„Die Konzentration fachärztlicher Kompetenz an einem Ort verkürzt die Wege in Diagnose und Therapie erheblich. Die Vernetzung der Fachärzte verringert Wartezeiten, vermeidet Doppeluntersuchungen sowie unnötige Krankenhausaufenthalte.“ So umschreiben die Krefelder Fachärzte auf der neuen Internetseite den Nutzen des FAZ Krefeld.
Neben den therapeutischen und organisatorischen Vorteilen spielt für sie aber sicherlich auch der Kostenfaktor eine entscheidende Rolle. Beispielsweise durch die gemeinsame Nutzung von Wartebereichen und entsprechend weniger Mietfläche für den Einzelnen.
Dass das Interesse der Ärzteschaft an einer solchen Zusammenführung groß ist, zeigt die Tatsache, dass bereits zum Spatenstich fast alle Praxen vermietet gewesen sind. „Solche eigenständig geführten Facharztzentren sind zukunftsweisend“, erklären die Architekten Kraft, Führes und Partner, die unter anderem auch das FAZ in Krefeld gebaut haben.
Bei einem Tag der Offenen Tür am 5. Februar haben die Krefelder die Gelegenheit, die Räume und das Angebot des neuen Facharztzentrums kennenzulernen.