Meinung Erklären Sie das, Herr Blondin

Dieser Ausfall von CDU-Parteichef Marc Blondin ist frech, im besten Fall unüberlegt und leider auch scheinheilig. Ja, es hat Indiskretionen gegeben, der Prüfbericht ist eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Was Blondin allerdings dazu treibt, alle Mitarbeiter des Krefelder Rathauses in einen Pauschalverdacht zu stellen, mehr noch, direkt zu beschuldigen, das wird er nun genauso öffentlich erklären müssen.

Denn der Kreis derer, die an die geheimen Unterlagen gelangen können, ist wesentlich größer. Und er wird erweitert durch Blondins Politiker-Kollegen. Vielleicht geht es ja darum. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das ganze Rathaus zu diffamieren, um den Schwarzen Peter beim ungeliebten OB Meyer platzieren zu können, zeugt von allerdings wenig Instinkt.

Zumal Blondin sich darüber beklagt, dass nichtöffentliche Inhalte publik werden, im selben Atemzug aber eine öffentliche Ehrenerklärung für seinen Parteikollegen fordert zu einem Sachverhalt, der erst zwei Stunden später hinter verschlossenen Türen beraten werden soll. Manchmal möchte man glauben, es war nur ein wirrer Traum.