Kolumne Erster Geburtstag im Rheinland

An meinem „ersten Geburtstag“ im Rheinland zeigte sich dieses wettertechnisch von seiner besten Seite. Die Sonne schien, und wir konnten den ganzen Tag auf der Terrasse sitzen.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

So weit so gut. Ich hatte an besagtem Tag eingeladen, um die Premiere morgens mit einem Frühstück zu beginnen und dachte so im stillen Kämmerlein: „Dann ist die Birne abends geschält, und du kannst schön mit deinem Mann essen gehen und den ersten Geburtstag im Rheinland entspannt ausklingen lassen.“

Nur leider hatte ich die Rechnung ohne die feierfreudigen und trinkfesten Rheinländer gemacht. Gebruncht wird hier nicht wie in der Eifel von morgens bis mittags oder nachmittags — nein, der Rheinländer bruncht den ganzen Tag bis spät in den Abend, erzählt eine Anekdote nach der anderen und hat ganz viel Durst. Eigentlich müsste ich es nach fast sechs Jahren Pendeln und einigen schönen Feiern hier ja wissen. Aber irgendwie muss ich mich immer noch daran gewöhnen, und vom Mithalten bin ich noch weit entfernt.

Was mir hier aber auch gefällt, ist die Tatsache, dass der Rheinländer das Feiern als solches versteht und zum Lachen Gott sei Dank nicht in den Keller geht. In all den Jahren habe ich es noch nie erlebt, dass es auf einer Party langweilig war oder die Stimmung im Keller hing — und ganz besonders nicht an meinem ersten Geburtstag im Rheinland.

Der wird mir noch lange in guter Erinnerung bleiben und, die Feuertaufe dürfte ich hiermit hoffentlich auch bestanden haben.