Zu „Am Brempter Hof fallen die Bäume“, WZ vom 28. Februar: Es geht nur um Profit

<h2>Zu „Am Brempter Hof fallen die Bäume“, WZ vom 28. Februar: Von einem Investor aus Mönchengladbach wurden im Brempter Hof in Uerdingen 24 zum Teil 100 Jahre alte Bäume gefällt, um das Grundstück mit 26 Luxuswohnungen zu bebauen.

Zum Ausgleich sollen zehn Bäume gepflanzt werden, die jedoch nur Zierbäumchen sein können, da das Grundstück fast komplett mit einer Tiefgarage unterbaut wird.

Das den Anwohnern versprochene Bebauungsplanverfahren mit Bürgerinfo und Auslegung hat bis heute nicht stattgefunden. Nach Auskunft der Verwaltung konnte der Kahlschlag nach § 34 Baugesetzbuch und einer Artenschutzrechtlichen Prüfung genehmigt werden, an allen betroffenen Bürgern vorbei.

Nach geäußerten Bedenken wegen der schützenswerten Bäume und der Vielzahl seltener Vogelarten wie Buntspecht, Grünspecht oder Mönchsgrasmücke, die hier ihren Ruckzugsort und Brutplätze gefunden hatten, äußerte sich die Verwaltung, dass diese Prüfungen immer nur Momentaufnahmen sein könnten. Ja genau, da hat man wohl im richtigen Moment weggeguckt.

Artenschutzrechtliche Prüfungen dürfen niemals nur Momentaufnahmen sein, sondern müssen über einen genau bestimmten Zeitraum mehrfach erfolgen. Aber was nützt das den gefällten Bäumen und den vertriebenen Vögeln? Bei der nächsten Zählung der Gartenvögel wundert man sich dann wieder, warum deren Anzahl immer weiter abnimmt. Skrupellos und profitgierig wird eine wunderschöne grüne Oase im Herzen von Uerdingen kahl geschlagen und bis auf den letzten Zentimeter ausgebeutet unter dem Deckmäntelchen des Denkmalschutzes. Und Verwaltung, Politik, Bezirksverwaltung, Naturschutzverbände schaffen die Voraussetzungen oder gucken zu.

Petra Müller