Es geht voran im Stadtbezirk Ost

Wolfgang Merkel ist als Bezirksvorsteher froh über die Lösung für die Kreuzung bei Marcelli und die neue Niepkuhlenbrücke. Es gibt dennoch einiges für ihn zu tun.

Ost. Bezirksvorsteher Wolfgang Merkel ist im Rückblick auf das vergangene Jahr zufrieden mit dem Erreichten im Stadtbezirk Ost. Endlich konnte die „Ernte“ der politischen Arbeit in den Gremien eingefahren werden. Niepkuhlenbrücke, Marcelli-Kreuzung und Sollbrüggenpark sind nur einige Stichworte. Im WZ-Interview erzählt er von den erfreulichen Momenten und Entscheidungen, ohne die in diesem Jahr anstehenden Projekte und Vorhaben auszublenden. In den zum Stadtbezirk gehörenden Stadtteilen Verberg, Traar und Bockum besteht weiterhin Handlungsbedarf; in Elfrath und Gartenstadt hingegen derzeit nicht.

Mit Blick auf den Stadtbezirk, worüber freuen Sie sich besonders?

Foto: Dirk Jochmann

Wolfgang Merkel: Dass wir eine Lösung für den Sollbrüggenpark gefunden haben. Nachdem die die Stiftung NRW im vergangenen Spätherbst den Förderantrag auf Entschlammung abgelehnt hatte, ist zwei Tage vor Weihnachten noch ein Kompromissvorschlag gefunden worden. Das haben wir letztendlich den Geschwistern Marcus uns Katharina Thomé zu verdanken. Die haben mit ihren Gewässeranalysen und Vorschlägen die Rettung ins Rollen gebracht.

Wie lautet der Kompromiss?

Merkel: Die zu erledigenden Arbeiten werden gedrittelt: Erster Bauabschnitt ist der Graben vor der Musikschule, der zweite dahinter und der dritte wird das übrige Gewässer sein, das in den Park hineinreicht.

Wer übernimmt die Kosten?

Merkel: Die Kosten von 30 000 Euro für den ersten Bauabschnitt werden aufgebracht durch Gelder der Bezirksvertretung, des Bürgervereins und des Vereins Bockum und über Sponsoring und Spendengelder. Im Herbst sollen die Arbeiten durchgeführt werden. Für den zweiten Bauabschnitt sind rund 60 000 Euro, für den dritten nochmals 23 000 Euro kalkuliert. Auch die Stadt wird etwas übernehmen müssen, ist ja schließlich ein städtisches Gewässer.

Auch für die Marcelli-Kreuzung ist nach vielen Jahren endlich eine einvernehmliche Lösung gefunden worden. Wie sieht die aus?

Merkel: Nachdem es zunächst hieß, für den Ausbau sei kein Geld da, wird es laut der neuen Fachbereichsleiterin Tiefbau nun einen richtigen Ausbau der Kreuzung mit Linksabbiegespur in die Heyenbaumstraße und behindertengerechte Übergänge und Bushaltestellen geben. Wenn die A 57 ausgebaut wird, wird die Moerser Straße stark befahren sein, lautete ihre Begründung dafür.

Sind Sie zufrieden mit der jetzigen Variante?

Merkel: Ja. Was mir aber nicht gefällt, dass sich der Ausbau so lange noch raus zieht. Wegen der Höhe der Kosten müssen die Arbeiten nun ausgeschrieben werden. Das bedeutet für den Ausbau Herbst dieses Jahres. Als Steuerzahler ist es schwer nachzuvollziehen, dass die SWK jetzt zunächst die Baustraße wieder zurück bauen, den alten Zustand wieder herstellen und die Stadt die Straße dann wieder aufreißt. Kann das nicht besser abgestimmt werden? Die SWK müssen jedoch die Kreuzung so zurücklassen, wie sie sie zu Beginn der Arbeiten angetroffen haben. Immerhin bleibt laut Stadt die neue Verrohrung des Grabens erhalten.

Eine weitere „Baustelle“ in Verberg soll auch nach Jahren verschwinden. Welche?

Merkel: Wir haben die Zusage, dass die Heyenbaumstraße bis zum Flohbusch eine neue Fahrbahndecke bekommen soll. Ich vermute, dass die Verberger zu Ostern schon über den neuen Asphalt fahren können. Damit gehört die Buckel-Piste der Vergangenheit an. Anwohner fordern seit Jahren ihre Reparatur und Tempo 30. Das wird es wegen der dort fahrenden Busse jedoch nicht geben.

Sie haben im vergangenen Mai die Niepkuhlenbrücke einweihen können, ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Ist das nicht ein Happy End?

Merkel: Die Einweihung der Niepkuhlenbrücke war für mich mein bisheriges „Highlight“ als Bezirksvorsteher. Es war toll zu sehen, mit welchem Engagement die Anwohner die Feier unterstützt haben und mit welcher Freude die Menschen zu Fuß oder mit dem Rad gekommen waren, um von der Brücke aus endlich wieder auf die Kull zu schauen. Aber wir in Ost dürfen dennoch nicht die Hände in den Schoß legen.

Wieso nicht?

Merkel: Wenn die Grundwasserabsenkung der LEG im Dykgebiet voraussichtlich Ende 2019 eingestellt und das Wasser nicht mehr in die Niepkuhlen eingeleitet wird, drohen sie auszutrocknen. Das ist eine einmalige Naturlandschaft, mit der Krefeld wuchern kann. Deshalb müssen wir ein paar Ideen haben, um weiterhin Wasser in den Kuhlen zu haben.

Sie haben doch schon eine Idee, oder?

Merkel: Die LINEG pumpt nördlich von Kirschkamperhof und Fischerheim Wasser ab, das fließt Richtung Moers. Die Überlegung ist, die Rohre andersherum zu verlegen und das Wasser in die Niepkuhlen einzuleiten. Es ist doch egal, wo das Wasser herkommt, Hauptsache die Niepkuhlen verlanden nicht.

Wo sehen Sie in Ihrem Stadtbezirk Handlungsbedarf?

Merkel: Beim geplanten Bauvorhaben Wiesenhof. Nach einer Entwurfsplanung könnten zwischen Nieper Straße, Flünnertzdyk und Luiter Weg auf zwölf Hektar etwa 230 Wohnungen entstehen. Das ist ein Hammerprojekt für uns. Wenn die Stadt dort 700 bis 800 Menschen unterbringen will, wird das Traar belasten. Auf der Prioritätenliste der Stadt steht das angedachte Wohngebiet allerdings nicht. Das wird deshalb wohl noch Jahre dauern.

Nicht so aber der neue Supermarkt in Traar.

Merkel: Der steht auf der Prio-Liste auf Rang 6. Im Sommer ist der Startschuss vorgesehen, Ausschreibung und Baubeginn ab Frühjahr 2019. Der Bürgerschützenverein ist wegen des nun gesicherten Festplatzes von dem vorgesehenen Standort an der Moerser Landstraße begeistert, der Bürgerverein nicht. Der wollte als Standort den Buscher Holzweg. Das widerspricht jedoch dem Zentrenkonzept, und die Bezirksregierung hat den Standort dort abgelehnt. Die befürchtete Verkehrsbelastung ist doch jetzt schon gegeben, wenn die Traarer und Verberger nach Kapellen fahren.