„Es wird weniger Lärm geben“
Politik und Landesbetrieb Straßen streiten darum, welche Folgen der Ausbau der A57 haben wird.
Krefeld. Der Unmut Krefelder Politiker über die Details beim geplanten Ausbau der A57 wächst. "Teilweise sind neun Meter hohe Lärmschutzwände vorgesehen. Ganze Etagen werden für dauerhaft unbewohnbar erklärt", sagt Ulrich Hahnen, Fraktionschef der SPD. "Es muss bessere Lösungen geben, zum Beispiel durch die Einhausung jener Abschnitte, in denen die Menschen besonders belastet sind."
Hahnen beruft sich auf eine Informationsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine. Dort wurde der Stand der Planungen vom zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW vorgestellt. FDP-Fraktionschef Joachim C. Heitmann war ebenfalls anwesend und bestätigt die Darstellung Hahnens.
Laut Heitmann gibt es Alternativen. Dies sei während der Veranstaltung deutlich geworden. Vertreter des planenden Ingenieurbüros hätten eine weitläufige Einhausung der A57 oder eine Untertunnelung der Autobahn im Bereich zwischen den Anschlussstellen Zentrum und Gartenstadt vorgeschlagen.
Bei der Diskussion geht es vor allem um den Bereich zwischen den Anschlussstellen Gartenstadt und Oppum, weil hier die meisten Anwohner betroffen sind. Die vom Krefelder Stadtrat geforderte Tunnel-Trog-Lösung auf diesem sechs Kilometer langen Abschnitt würde laut Kaufmann mindestens 250 Millionen Euro kosten. Dies lehnt die Bundesregierung als zu teuer ab. Die konventionelle Planung des Landesbetriebs NRW führt inklusive Lärmschutz zu Kosten von 120 Millionen Euro.
Eine umfassende Information der Krefelder Politiker zum jüngsten Stand der Planungen beim Ausbau der A57 hat es bislang nicht gegeben. Das sollte am 1. September während der Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Stadtsanierung nachgeholt werden. Dazu kommt es aber nicht.
Wie die CDU am Donnerstag mitteilte, werden die Pläne stattdessen Vertretern aus Politik und Verwaltung in Krefeld "demnächst durch einen Staatssekretär des Bundesverkehrsministeriums vorgestellt". Diese Auskunft erhielt die Fraktion vom Landesbetrieb Straßen NRW, nachdem sie zuvor bei dieser Landesbehörde um eine Präsentation der Pläne gebeten hatte.
Jürgen Wettingfeld, der planungspolitische Sprecher der CDU-Ratsfraktion, begrüßt die Entwicklung. Das Thema sei jetzt in Berlin offenbar zur Chefsache gemacht worden. Politik und Verwaltung könnten sich jetzt "aus erster Hand" informieren.
Derzeit wird die A57 im Bereich Krefelds täglich von etwa 80.000 Autos genutzt. Für das Jahr 2020 ist mit einem Aufkommen von über 100.000 Fahrzeugen zu rechnen. Der Ausbau auf sechs Spuren gilt insofern als zwingend.
Ende 2013 soll damit begonnen werden. "Wir starten am Autobahnkreuz Meerbusch und gehen Richtung Gartenstadt voran", so Projektleiter Kaufmann.