Hunde sorgen für Ärger im Stadtwald

Im Stadtwald ärgern sich Spaziergänger über freilaufende Hunde. Die Stadt wirbt um Verständnis.

Krefeld-Bockum. Treffen Hundehalter und Zeitgenossen, die keinen bellenden Vierbeiner besitzen, aufeinander, kann das leicht zu Konflikten führen. Jetzt kam es erneut zu einem Vorfall im Stadtwald, der im Streit endete. Fingerspitzengefühl im Umgang miteinander sei wichtig, sagen die Vertreter des kommunalen Ordnungsdienstes, die dort oft unterwegs sind.

Spaziergängerin Viola Meyers ärgerte sich kürzlich über Hundehalter. "Ich wollte mit meinen zwölf, vier und zwei Jahre alten Kindern, aus Verberg kommend, zum Spielplatz auf der Stadtwaldwiese gehen, als ich zwei große Hunde auf dem Weg sah, die dort ohne Leine herumsprangen", erzählt die Mutter. "Als ich sie erblickte, habe ich meine Kinder aufgefordert, näher bei mir zu bleiben."

Kommentar der Hundehalter dazu, so Meyers: "Die tun nichts und sind ganz brav." Doch da die Frau bereits schlechte Erfahrungen gemacht hat und beim Joggen im Stadtwald schon gebissen worden ist, antwortete sie, dass sie das schon oft gehört habe und nicht wisse, wie die Hunde reagierten. "Darauf haben mich die Hundehalter als ,Alte Schnepfe’ beschimpft."

Als Mutter von drei Kindern plädiert Viola Meyers dafür, dass besser auf die Anleinpflicht geachtet wird. "Wer gibt uns denn die Sicherheit, dass nicht einer der ,so lieben Hunde’, die oft auf Augenhöhe mit unserem zweijährigen Sohn sind, ihn nicht anfallen?"

Dazu erklärt Angelika Peters vom städtischen Presseamt, dass die Mitarbeiter des Fachbereichs Ordnung Beschwerden von beiden Seiten hörten: von der Hundelobby samt den -haltern und von Spaziergängern. "Erstere finden, dass der kommunale Ordnungsdienst beinahe ,hinter jedem Busch sitze’ und kontrolliere. Die anderen denken, dass es zu viele Hunde gibt, die frei herumlaufen."

Im Fachbereich regen die Mitarbeiter an, von beiden Seiten her mehr Rücksicht aufeinander zu nehmen. Darüberhinaus würden regelmäßig Kontrollen durchgeführt.

Zu dem Hinweis, dass die Hundewiese zu nah am Spielplatz gelegen ist, sagt Peters für den zuständigen Fachbereich Grünflächen: "Die Stadt Krefeld versucht in ihren Naherholungsbereichen Sportlern, Spaziergängern, jungen Familien und Hundebesitzern gleichermaßen gerecht zu werden. Leider kommt es dennoch immer wieder, gerade in den Wäldern und in den Park- und Grünanlagen, zu Interessenskonflikten."

Die im Stadtwald ausgewiesene Hundefreilauffläche sei grundsätzlich ausreichend entfernt von dem Bereich gelegen, der von Familien mit ihren Kindern genutzt werde, was natürlich nicht heiße, dass ein Hund nicht auch mal "auf Abwege" geraten könne, erklärt sie weiter. Peters verweist auf das Landeshundegesetz (§ 2 Abs. 1 LHundG NRW). "Hier liegt es jedoch in der Verantwortung des Hundebesitzers, seinen Hund so zu beaufsichtigen, dass von ihm keine Gefahr für Leben oder Gesundheit von Menschen oder Tieren ausgeht."