Eurasier-Treffen: Freundliche Hundegesellschaft
Das Familientreffen der Eurasier fand in Krefeld statt. Sie ist die jüngste deutsche Hunderasse.
Krefeld. Zwei Hunde balgen sich am Rand der Wiese. Man hört keinen Mucks von den beiden. Es scheint, als wären sie voller Konzentration bei einem sportlich fairen Wettkampf. Viele andere Hunde sind auf dem Gelände des Hundesportvereins Krefeld-Wallenburg, doch man hört fast nur die Geräuschkulisse der Zweibeiner: ihre Gespräche und das Geschirrklappern am Imbissstand.
Für die Liebhaber des Eurasier-Hunds war am Wochenende großes Familientreffen in Krefeld angesagt. „80 Hunde sind angemeldet, von der Welpenklasse bis zur Veteranenklasse, die mit dem achten Lebensjahr anfängt“, erläutert Michael Kleine, Vorstandsmitglied der Kynologischen Zuchtgemeinschaft für Eurasier und in den Stunden ohne Hund Kriminalbeamter in Kiel.
„Hier zeigt sich auch die Gemeinschaft des Vereins. Die Züchter möchten ihre Welpen wiedersehen und den neuen Besitzern Tipps für ihre erste Ausstellung geben. Das ist hier die Gelegenheit zum Austausch, zum Vereinsleben“, sagt Kleine.
Circa 4000 Mitglieder hat der Verein der jüngsten deutschen Hunderasse. Die Zucht des Eurasiers hat 1960 begonnen, 1973 erhielt sie die offizielle Anerkennung. Von Kiel, Lübeck, Berlin, bis Bayern und Baden-Württemberg sind die Hundebesitzer nach Krefeld gekommen.
Für manchen Hund ist es ein Wiedersehen mit der Verwandtschaft. Der viereinhalb Jahre alt Rüde Annuk, der bei Familie Scholz in Krefeld lebt, sieht bei dieser Gelegenheit zwei seiner Söhne wieder, die bei Saarbrücken ihr neues Zuhause gefunden haben.
Marita Scholz ist begeistert von den Charakterzügen ihres Annuks: „Er ist sehr hundeverträglich. Wir können mit ihm in jedes Restaurant gehen. Wenn wir dann wieder rausgehen, hören wir oft: ‚Huch, da war ja ein Hund.‘“ Auch mit zwei Katzen im Haushalt und der kleinen Enkelin klappt es bestens. „Vorher hatten wir einen Akita-Inu, einen japanischen Großspitz. Aber da geht man allein spazieren! Das gibt viel Stress mit anderen Hunden.“
Als dieser Hund mit 13 Jahren an Krebs starb, wollte das Ehepaar Scholz eigentlich keinen Hund mehr. Doch dann ist es über eine Bekannte mit einem Eurasier-Welpen auf diese Rasse aufmerksam gemacht worden und hat begonnen zu recherchieren. „Es ist wichtig, sich vorher über die Rasse zu informieren“, rät Scholz. „Passt der Hund überhaupt zu uns?“
Von den Vorzügen, die diese Kombinationszucht aus Chow Chow, Wolfsspitz und Samojede — aus europäischen und asiatischen Rassen — besitzt, hebt Kleine besonders hervor, dass der Eurasier als Begleithund gezüchtet wird. Er muss nicht bestimmte Aufgaben, wie zum Beispiel ein Jagdhund, erfüllen.
Er ist pflegeleicht, denn trotz des langen Fells reicht es außer beim Fellwechsel einmal in der Woche zu bürsten. Der Eurasier verhält sich Fremden gegenüber neutral. Das ist beim großen Familientreffen auf dem Hundesportplatz der Wallenburger unüberseh- und unüberhörbar.