Anlaufstelle für alle Krefelder Kirchenladen im Herzen der Stadt
Krefeld · Der Evangelischer Gemeindeverband und Diakonie Krefeld und Viersen haben am Ostwall eine neue Anlaufstelle eingerichtet. Dort will man mit den Menschen ins Gespräch kommen.
Krefeld hat nun einen Kirchenladen. Er ist groß, hell und liegt am Ostwall 126, also genau dort, wo die Menschen sind. „Wir sind mittendrin, barrierefrei und zum Stadtjubiläum startklar geworden“, sagt Falk Schöller, der Citykirchen-Pfarrer, mit viel Freude. Er hatte die Idee hierzu bereits zu seinem Amtsantritt vor knapp drei Jahren und sagt: „Damit gehen wir völlig neue Wege.“
„Unser Kirchenladen ist eine neuartige Plattform für die Angebote des Evangelischen Gemeindeverbandes und der Diakonie Krefeld und Viersen“, sagt Schöller. Beide betreiben die neue Einrichtung. Diakonie-Geschäftsführer Ludger Firneburg ergänzt: „Wir wollen hier nicht unbedingt etwas verkaufen, sondern eher einladen, offen sein.“
Die unverbaute Schaufensterfront und die Deckenfenster lassen viel Tageslicht in den rund 100 Quadratmeter großen, offenen Raum. Dort ist Diakonie-Mitarbeiterin Janine Reinsch tätig. „Wir sind durch die Stadt gelaufen, haben den Leerstand gesehen und waren von dem hellen Laden begeistert“, erzählt sie.
Am Ostwall will man auch Ehrenamtler gewinnen
Reinsch gibt die Möglichkeit zu ersten Gesprächen und Begegnungen, erfüllt aber auch eine Lotsenfunktion für die diakonischen Beratungsangebote und die Informationsplattform der Gemeinden. Praktisches Beispiel: „Ich verweise Menschen mit seelsorgerischen Problemen an die Pfarrer weiter.“
Darüber hinaus gebe es am Ostwall aber noch viel mehr, berichtet Marc-Albrecht Harms als Vorsitzender des Gemeindeverbandes: „Wir möchten Ehren- und Hauptamtliche für die Mitarbeit in Kirche und Diakonie gewinnen. Bei uns können Menschen in die Evangelische Kirche eintreten und sich über Taufen, Trauungen und Beerdigungen informieren.“
Im Kirchenladen gibt es eine gemütliche Puzzle-Ecke, Platz zum Erzählen und ein Büchertauschregal. Artikel des Eine-Welt-Ladens wie Tee, Kaffee und Schokolade und Bücher des Neukirchner Verlags werden angeboten. Geplant sind Ausstellungen, Workshops, Themenabende, Konzerte und Autorenlesungen. Derzeit geben die fröhlich bunten Patchwork-Decken, der Quilt Künstlerin Claudia Pfeil den Wänden ein schönes farbenfrohes Aussehen.
Firneburg: „Für das Projekt mit dem innovativen Konzept ist aktuell eine Laufzeit von zunächst zwölf bis achtzehn Monaten angedacht. Evangelische Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Mitarbeitende der Diakonie werden vor Ort sein. Die Angebote der Seelsorge wie der Notfall- oder Krankenhausseelsorge und von Schulpfarrämtern werden sicht- und greifbarer.“
Gemeinsam mit Janine Reinsch freut sich Pfarrer Schöller: „Wir sind hier ein Ort der Begegnung mit Kirche und Diakonie. Unter dem Motto ,Gemeinschaft-Verantwortung-Hilfe` sind wir nur einen Schritt von den Menschen entfernt.“ Im hellen Kirchenladen könnten – im Gegensatz zu manch dunkler Kirche – auch Gottesdienste zelebriert werden. Denn Kirche finde nicht nur sonntags statt.