Fall Jüptner: Witwe des ehemaligen KFC-Profis verliert Prozess
Am 24. April 1998 starb Axel Jüptner nach dem Fußballtraining an Herzversagen. Seine Witwe Ines ist am Mittwoch, fast auf den Tag genau neun Jahre danach, mit einer Unterhalts- und Schmerzensgeld-Klage gegen den Mannschaftsarzt gescheitert.
Krefeld/Gera. Ines Jüptner, Witwe des ehemaligen KFC-Fußballprofis Axel Jüptner, hat den Prozess um Schadensersatz und Schmerzensgeld nach dem Tod ihres Mannes verloren. Der damals 28-jährige Jüptner war am 23. April 1998 - unter Vertrag beim KFC Uerdingen aber ausgeliehen an den Zweitligisten FC Carl Zeiss Jena - nach dem Fußballtrainig in Jena zusammengebrochen. Einen Tag später, wenige Stunden vor seinem 29. Geburtstag, starb Jüptner an plötzlichem Herzversagen. Widersprüchliche Gutachten zur Schuld des Mannschaftsarztes Nach der Überzeugung des Landgerichts Gera konnte dem Mannschaftsarzt Herbert Zitzman kein Fehler bei Jüptners Einstellungsuntersuchung nachgewiesen werden, berichtet "Spiegel- Online". In der Urteilsbegründung stützte sich das Gericht auf ein Gutachten, das den Arzt von Behandlungsfehlern freisprach. Jüptners Witwe denke nun darüber nach, in Berufung zu gehen. Sie war der Ansicht, der Mediziner hätte ihrem Mann ein Trainingsverbot erteilen müssen, da er an einer Herzmuskelentzündung und chronischer Bronchitis gelitten habe. In einem von ihr in Auftrag gegebenen Gutachten heißt es: "Bei einem rechtzeitigen Spielverbot hätte für Herrn Jüptner zumindest eine Rettungschance für Gesundheit und Leben bestanden..." Das Gericht folgte in seinem Urteil jedoch einem zweiten Gutachten. In diesem heißt es: "Es hat keinen Diagnosefehler gegeben." Musterprozess zog sich über drei Jahre hin
Jüptners Witwe hatte im April 2004 auf mindestens 900 000 Euro Unterhalt und 26 000 Euro Schmerzensgeld sowie 15 000 Euro Beerdigungskosten geklagt. Der Musterprozess zog sich über drei Jahre hin und wurde zwischenzeitlich für 15 Monate unterbrochen. Der Fußballprofi hatte 113 Mal für Uerdingen und den VfB Stuttgart in der Bundesliga gespielt. Ein Jahr nach seinem Tod setzte die unabhängige Spieler-Gewerkschaft VdV im Deutschen Fußball-Bund (DFB) die "Weisung Jüptner" durch. Für alle Profis sind nun genaue fachärztliche innere Untersuchungen einmal pro Jahr Pflicht. Ausgegrabene Urne sorgte für Aufsehen Der Fall Jüptner hatte auch deshalb für Aufsehen gesorgt, weil die Urne des Ex-Fußballprofis drei Monate nach seinem Tod auf dem Krefelder Friedhof ausgegraben wurde - und erst Monate später wieder auftauchte.