FDP: Region braucht keine Kirchturmpolitik
Dietmar Brockes als Bezirksvorsitzender bestätigt.
Krefeld. Das schlechte Ergebnis bei der jüngsten Bundestagswahl sitzt bei den Liberalen immer noch tief. Bezirksvorsitzender Dietmar Brockes, Mitglied des Landtages, spricht beim ordentlichen Bezirksparteitag im Hexagon des Seidenweberhauses von „Zäsur“. Michael Terwiesche, Kreisvorsitzender in Wesel, bezeichnet den 22. September vergangenen Jahres als „dunkelsten Tag in der Geschichte der FDP“.
Brockes zeigt sich in seinem politischen Rechenschaftsbericht aber auch kämpferisch und ruft die knapp 80 anwesenden Parteikollegen am Niederrhein auf, sich „mit Haut und Haaren“ bei der kommenden Kommunalwahl zu engagieren und keine Trübsal zu blasen.
Es ist die FDP als Niederrheinpartei, die Brockes beschwört: „Keine Partei geht so auf Niederrheinthemen ein wie wir. Keiner sonst guckt über den eigenen Kirchturm so hinaus wie wir.“ In der Vergangenheit seien die Liberalen zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, sie hätten nicht gehalten, was sie versprochen hätten. „Jetzt gehen wir in Unternehmen, Vereine und Institutionen, um Informationen zu sammeln und in den Dialog zu treten.“
Themen seien der Landesentwicklungsplan und die Inklusion. Letztere sei von der rot-grünen Landesregierung völlig fahrlässig angegangen worden. Und persönlich: „Ich kandidiere als Bürgermeisterkandidat in Brüggen. Es wird Zeit, dass die FDP am Niederrhein wieder einen Bürgermeister stellt.“
Zu den Vorstandswahlen: Dietmar Brockes wurde von den anwesenden 79 stimmberechtigten Parteikollegen mit 51 Stimmen bei 16 Gegenstimmen und zwölf Enthaltungen wiedergewählt. Seine Stellvertreter sind Michael Terwiesche aus Wesel mit ebenfalls 51 Stimmen, Holger Ellerbrock aus Duisburg mit 55 und Joachim C. Heitmann aus Krefeld mit 62 Ja-Stimmen.
Kreisvorsitzender Heitmann als Hausherr erklärte, dass interkommunale Zusammenarbeit eine Selbstverständlichkeit sei. Er zählte hierfür Beispiele auf: das Kommunale Rechenzentrum Niederrhein, die Sparkasse Krefeld-Viersen, die Theaterehe Krefeld-Mönchengladbach und die VHS Krefeld/Neukirchen-Vluyn. „Die zunehmenden Aufgaben sind nur zu stemmen, wenn wir uns über die Stadtgrenzen hinaus offen zeigen.“