Gerichtsprozess Filmreife Flucht aus Psychiatrie - Krefelder verurteilt

Krefeld · Am 10. Dezember 2019 war ein 24-Jähriger aus der geschlossenen psychiatrischen Abteilung des Maria-Hilf-Krankenhauses ausgebrochen. Bei seiner filmreifen Flucht bedrohte er mehrere Mitarbeiter der Klinik und einen Familienvater mit einem Messer, kaperte dessen Auto und durchbrach damit die Parkplatzschranke.

Der Verteidiger des Mannes hatte beantragt die Unterbringung zur Bewährung auszusetzen. Dem folgte das Gericht nicht.

Foto: dpa/Volker Hartmann

Jetzt hat das Landgericht Krefeld entschieden, dass der Mann auf unbestimmte Zeit in der geschlossenen Psychiatrie bleiben muss. Von ihm gehe eine hohe Gefahr aus. Ein medizinischer Gutachter sagte im Prozess, dass der Beschuldigte während der Tat schuldunfähig gewesen sei und wegen einer Schizophrenie und einer Psychose das Unrecht der Tat nicht habe einsehen können.

Der Beschuldigte hatte bereits einige Vorstrafen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Zudem habe er mit einer Drogensucht zu kämpfen. So sei die Psychose laut Arzt auf Drogenkonsum zurückzuführen. Der Verteidiger hatte beantragt, die Unterbringung zur Bewährung auszusetzen. Das Gericht sah dafür keinen Raum und folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die eine direkte Unterbringung – ohne Bewährung – beantragt hatte.