Filmreifer Auftritt der Vierbeiner

Hundesportverein Krefeld-Wallenburg feiert 100. Geburtstag

Krefeld. "Wer stellt mir sein Handy, sein Portemonnaie oder seine Schlüssel zur Verfügung?" Obwohl Michael Luckfiel mit seiner Uniform als Polizeihauptkommissar zu erkennen ist, sind die Zuschauer zunächst erst einmal zurückhaltend. Einige fassen jedoch Vertrauen - und kurz danach fliegen ihre kostbaren Objekte im hohen Bogen auf den großen Rasenplatz des Hundesportvereins Krefeld-Wallenburg.

Doch für die Diensthunde der Polizei Krefeld ist diese Aktion ein leichtes Spiel; Tatwerkzeuge und anderes zu finden, gehört zu ihren alltäglichen Aufgaben. Premiere hat dagegen eine filmreife Szene: Aus einem langsam fahrenden Auto wird ein Schuss abgegeben. Ein Polizeihund sprintet los, holt das Auto ein, springt durch das offene Fenster auf den Beifahrersitz und hat in wenigen Augenblicken den Fahrer zum Aussteigen und Aufgeben "motiviert".

Am Tag der offenen Tür ist diese Vorführung einer der Höhepunkte des 100. Vereinsjubiläums. Zwar trägt das Geburtstagskind von der Drügstraße unverändert die Bezeichnung "Polizei" im Namen, aber heutzutage ist der PHV Krefeld-Wallenburg ebenso ein Familientreff mit Hunden, wie die beiden Vorsitzenden Birgit Schraetz und Sarah Quaken betonen.

Während in den Anfangsjahren des Vereins die Beschäftigung mit dem Hund eine Domäne der Männer war, sind es heute mehr die Frauen, die zu den Vereinsstunden kommen. Die Familien schaffen sich einen Hund an und die Erziehung des Vierbeiners ist in der Regel Sache der Frau. Und da die Frauchen meist auch für die Kinder zuständig sind, gehen alle gemeinsam zum Hundeverein. So überrascht es nicht, dass der Tag der offenen Tür ein Familientreff für Jung und Alt, für kleine, mittlere und große Vierbeiner ist.

Die "Welpenschule" und die "Rocker-Klasse" tobten am Sonntagvormittag fröhlich über den Platz. Mehr Ordnung zeigte eine Gruppe von Begleithunden. Wie in einer Quadrille marschierten die Zwei- und Vierbeiner über den Platz, diszipliniert "bei Fuß", aber meist die Schnauzen an der Hand, aus der die Leckerlis kamen. Nach dem "Formations-Lauf" über das Grün spazierte die Gruppe fast geschlossen aus dem Vereinsgelände heraus auf den Feldweg, damit die Hunde dort pinkeln können - sonst ist ein Euro Strafe für die "Pippi-Kasse" fällig.

Danach kam die freie Rettungshundestaffel Krefeld zum Einsatz. Ihre Fähigkeiten zeigten sie beispielsweise bei der Trümmersuche. Um ein gefundenes Opfer anzuzeigen, sind die einen "Verbeller", d.h. sie bleiben solange bis Herrchen kommt, während andere als "Rückverweiser" zum Herrchen rennen und es holen. Jetzt ist es klar: Lassie, der berühmteste Fernseh-Hund war ein Rückverweiser!