Firmen geben Einblick in ihre Ausbildung
Die Messe „Check in Berufswelt“ startet im Juli. 2017 haben 4300 Jugendliche teilgenommen.
Krefeld. Ramona Thomas hat eine Ausbildung zur Zerspanungsmechanikerin begonnen. Außerdem studiert die 18-Jährige auf dualem Weg Maschinenbau — ein typischer Männerberuf. Die junge Frau soll wohl auch als Vorbild wirken, denn sie ist eine von vier Jugendlichen, die sich für das Leitmotiv der Initiative „Check In Berufswelt 2018“ zur Verfügung gestellt haben.
Can Öztürk wird Kaufmann für Büromanagement, Eric Bär Chemielaborant, Amin Imahdian Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung und Klima. Mit diesem Quartett wirbt die IHK Mittlerer Niederrhein zusammen mit den Kommunen Krefeld, Mönchengladbach, Kreis Viersen und dem Rhein-Kreis Neuss sowie Arbeitsagenturen und Hochschulen für die Berufsaktion.
Das Ziel: Unternehmen, Institutionen und junge Leute zusammenführen, sie miteinander in Kontakt bringen. Denn die Firmen am Niederrhein haben laut IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz ein klares Anliegen, wenn es um das Konjunkturrisiko geht: „Nicht etwa politische Instabilität, Energiepreise oder Auslandsmärkte, sondern der Mangel an Fachkräften ist das Problem.“ Zwei Drittel der Unternehmen in der Region hätten schon heute einen Personalbedarf. Deshalb sollen Anfang Juli an vier Nachmittagen Schüler und Studenten einen Einblick in die alltägliche Berufswelt werfen. Am 4. Juli in Krefeld, einen Tag später im Rhein-Kreis Neuss, am 9. Juli in Mönchengladbach und schließlich am 10. Juli im Kreis Viersen.
Unternehmen öffnen ihre Türen, damit junge Leute mit den Ausbildern ins Gespräch kommen und erste Kontakte knüpfen können. So wünschen es sich zumindest die Initiatoren. Steinmetz sieht darin einen Gewinn für beide Seiten: „Die Unternehmen präsentieren sich auf Augenhöhe mit den Gästen. Für Schüler ist es eine Chance, erste Eindrücke in der Ausbildungswelt zu erlangen.“ Laut IHK haben mehr als 4300 Jugendliche im vergangenen Jahr diese Möglichkeit wahrgenommen, um mit 230 Ausbildern ins Gespräch zu kommen und ihre beruflichen Vorlieben auszuloten.
Seit 2010 hat die Initiative bereits 32 000 Schüler dazu motiviert. „Unser Ziel ist es, das Stadion von Borussia Mönchengladbach einmal voll zu kriegen. Wir haben einen langen Atem. Es ist uns ein großes Anliegen“, sagt Steinmetz. Das wären mindestens 54 000 Jugendliche. 200 Ausbildungsberufe würden in der Region angeboten. Hoher Bedarf bestünde in den Bereichen Gastronomie und Logistik, aber auch Informatiker sind gefragt.
„Die Praxis ist das große Pfund. Die Schüler sollen am besten die Firmen ablaufen und die Ausbilder kennenlernen“, empfiehlt Petra Pigerl-Radtke, Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung der IHK. Noch bis zum 15. Mai haben die Unternehmer Zeit, sich für die Aktion anzumelden.