Fußballstadion: Standortfrage sorgfältig abwägen
Ein neues Fußballstadion für Krefeld
Das Angebot der niederländischen Investoren klingt verlockend: Ein neues Stadion für den KFC Uerdingen — die Stadt muss „nur“ das Grundstück stellen. Das könnte eine Menge Probleme lösen und Krefeld um eine Attraktion reicher machen.
Nach schwierigen Jahren erlebt der Traditionsverein KFC derzeit einen Höhenflug, ist immer noch ungeschlagen. Den so gut wie sicheren Aufstieg mit einem attraktiven, zeitgemäßen Stadionneubau krönen — das hätte was. Denn die Grotenburg, so sehr diese Sportstätte auch mit Emotionen und Erinnerungen verbunden ist, ist in die Jahre gekommen und braucht dringend eine Grundsanierung.
Doch bei aller Euphorie sollte man sich Zeit lassen, um die Standortfrage für den Neubau zu klären. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle. Ein geeignetes Grundstück muss gefunden werden. Die Verkehrsanbindung ist zu klären: Parkplätze, Erreichbarkeit mit dem Auto, aber auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mögliche Beeinträchtigungen für die Anlieger. Aber auch Fragen der Sicherheit sind zu berücksichtigen. Und nicht zuletzt muss die Planung mit dem Krefelder Einzelhandelskonzept vereinbar sein, da der Bau durch Geschäfte im Stadion finanziert werden soll.
Schon deshalb dürfte der Standort Grotenburg wohl keine Rolle mehr spielen. Zudem ergäbe sich durch einen Neubau an anderer Stelle hier die Möglichkeit, von der viele Zoofreunde schon lange träumen — eine Erweiterung, die Tieren mehr Platz und Besuchern mehr Attraktivität bieten würde. Das wäre ein zusätzlicher Pluspunkt für die Planung und die künftige Attraktivität der Stadt.
Allerdings sollte niemand glauben, dass dies kurzfristig umsetzbar ist. Dafür ist die Haushaltslage der Stadt zu prekär. Möglicherweise wird man das alte Grundstück sogar vermarkten müssen, um das neue zu refinanzieren. Auch deshalb ist die Standortfrage sehr sorgfältig abzuwägen.