Ganztag: Fachbereiche arbeiten eng zusammen

Für sieben weitere Gruppen wird die Verwaltung Zuschüsse vom Land beantragen.

Krefeld. Alle Krefelder Grundschulen und zusätzlich zwei Förderschulen bieten den offenen Ganztag an. Damit ist die Stadt gut aufgestellt. „Um das Angebot zu optimieren und die Tagesabläufe zu strukturieren, tagten der Jugendhilfe- und Schulausschuss am Dienstag erstmals gemeinsam“, sagt Hans-Josef Ruhland (CDU).

Auch die zuständigen Fachbereiche haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Federführend ist der Fachbereich Schule. Im Januar findet eine Veranstaltung mit den Ansprechpartnern der einzelnen Schulen aller Schulformen und dem Fachbereich Jugendhilfe statt, um die Zusammenarbeit weiter zu konkretisieren und zu vertiefen.

Einig waren sich die Politiker, dass alle am Ganztag Beteiligten — auch die Träger der außerschulischen Angebote — für eine Qualitätssteigerung eine enge Zusammenarbeit pflegen und in die Schulkonferenzen miteinbezogen werden müssen. Deshalb will die Verwaltung eine Übersicht über die Tätigkeitsfelder der Beteiligten samt Schnittstellen erstellen.

Anträge waren von den Grünen und den Liberalen zum Thema „Qualitätsentwicklung im offenen Ganztag“ gestellt worden. Jutta Pilat (FDP) erklärte, dass es nicht gut sei, wenn es zwei Zuständigkeiten gebe: morgens den Fachbereich Schule und am Mittag die betreuenden Institutionen wie Fördervereine und Träger der freien Jugendhilfe. Es müsse weniger Betreuung und einheitlich mehr Bildung vermittelt werden. „Der Weg insgesamt muss zum gebundenen Ganztag gehen.“

Das Angebot wird stetig nachgebessert, da der Bedarf steigt. So kommen jetzt sieben zusätzliche Gruppen hinzu. Demnach haben die Grundschulen im laufenden Schuljahr dann 2525 Plätze in 101 Gruppen. Damit haben rund 33 Prozent aller Grundschüler einen Platz im offenen Ganztag. Bei den Förderschulen umfasst das Angebot 96 Plätze in acht Gruppen, das entspricht rund 37 Prozent aller Schüler.

Im nächsten Jahr will das Land weitere 10 000 Plätze im offenen Ganztag fördern. Die Ausschussmitglieder beschlossen, dass die Verwaltung Zuschussanträge für die neuen Gruppen stellt.

Barbara Behr (Grüne) regte an, bereits jetzt in den Kitas nachzufragen, wer den offenen Ganztag nutzen möchte. Frank Meyer (SPD) ergänzte, dass nicht nur der Bedarf ermittelt, sondern auch die sich daraus ergebende räumliche Situation beachtet werden müsse.