Gasse trägt jetzt Matthes’ Namen
Unter den Klängen der Schmackes Brass Band haben die Pappköpp die neuen Schilder eingeweiht.
Mitte. Die Matthes-on-Schäng-Jatz hat zwei historische Straßenschilder bekommen. Sie schafft es zwar immer noch nicht ins offizielle städtische Straßenverzeichnis, die kleine Gasse zwischen Markt- und Quartelnstraße in der Nähe der geschlossenen Brauerei-Gaststätte Et Bröckse. Dafür hat sie am Samstagnachmittag sofort die Herzen der Krefelder erobert. Eine große Zahl von Pappköpp-Fans ist dorthin gekommen, um die zwei neuen „inoffiziellen“ Straßenschilder zu bejubeln.
Dabei sorgte für den richtigen musikalischen Rahmen, wie bei der ersten Installation eines Schildes im Jahre 2003, die Schmackes Brass Band. Diese Truppe, 1962 ins Leben gerufen und mit einem Pappköpp freundlichen Sound ausgestattet, brachte die Mitfeiernden rasch in Stimmung. Als Udo Heikaus für das Ensemble des Marionettentheaters sein Grußwort sprach, hingen die Namensgeber Matthes und Schäng noch an ihren Strippen an der tristen Mauer. Doch nicht lange.
Kurze Zeit Später führte Regisseur Ralf Kochann die beiden Marionetten unter den Brass-Band-Klängen mitten unter das Publikum. Für den ein oder anderen Besucher war es fast so, als würden die Marionetten noch verschmitzter dreinschauen als die Pappköpp selbst.
Mit von der Partie bei der Straßeneinweihung waren auch vier Hinterhöfler. Bob, Gerd, Karl und Klaus sind die letzten aus der einst im Westbezirk agierenden Truppe, die 2003 das erste Schild zum 25-jährigen Bestehen der Pappköpp gespendet hatte. In ihrem vornehmen Outfit, Melone auf dem Kopf und Frack mit echter Stresemannhose, machen die Silbergrauen immer noch einen guten Eindruck.
„Schön, dass die Stadtverwaltung ihrem Sympathieträger und den vielen Freunden des Marionettentheaters mit den beiden schmucken Schildern die Reverenz erweist“, war rundherum zu hören.
Ur-Pappkopp und Matthes-Sprecher Manfred Coelen hingegen hofft, dass die schmucken weiß-blauen Schilder von bösen Zugriffen verschont bleiben. So manch ein Mitfeiernder, ein Gläschen Bier in der Hand, wünschte sich mehr als zuvor die baldige Wiedereröffnung des vor sich hin gammelnden Et Bröckske. Ihr Wunsch könnte bald in Erfüllung gehen. Der neue Eigentümer will laut Architekt Rainer Lucas in diesen Tagen den Bauantrag bei der Stadt stellen. Seine Pläne sind mit der Unteren Denkmalbehörde abgestimmt. Zwar wird es den oberen Festsaal nicht mehr geben, aber im Erdgeschoss soll es wieder eine Gastronomie mit Biergarten geben.