Krefeld Gastronomie und Arztpraxen im Et Bröckske

Grünes Licht für Bauvoranfrage. Investor will Denkmal erhalten und daneben neu bauen.

Foto: Friedhelm Reimann

Krefeld. Die Bauvoranfrage für das unter Denkmalschutz stehende Et Bröckske ist von der Stadt positiv beschieden. Derzeit arbeitet das beauftragte Planungsbüro „Lucas Architekten“ an dem Bauantrag. Wenn die Bauverwaltung dem Entwurf zustimmt, könnte ab 2019 neues Leben in das einstige Traditionslokal und den geplanten Neubau ziehen. Damit bliebe ein, der Innenstadt seit Jahrzehnten prägendes Gebäude erhalten.

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Norbert Hudde bestätigt der WZ den positiven Bescheid. Über gestalterische und inhaltliche Pläne kann der Planungsamtsleiter zu diesem Zeitpunkt noch nichts sagen. Diese Punkte werden derzeit in Abstimmung mit der Unteren Denkmalbehörde, dem Investor und dem Architekten erarbeitet.

Den Durchbruch bei den in der Vergangenheit stockenden Verhandlungen habe ein konstruktives Gespräch unter Beteiligung des Oberbürgermeisters und aller Beteiligten gebracht. „Dabei sind wir Wand für Wand durchgegangen, was unter Denkmalschutzaspekten und was unter Nutzungsaspekten wichtig ist“, sagt Hudde. Gemeinsam habe man einvernehmliche Lösungen für das Gebäude gefunden.

Ende 2014 hatte die Kölner Absolut Immobilien GmbH die Gaststätte mit dem angrenzenden Haus und der Brachfläche gekauft. 900 Quadratmeter ist das gesamte Grundstück groß. Welcher Preis für das einst im Besitz der insolventen Brauerei Rhenania Robert Wirichs gezahlt wurde, ist nicht bekannt. Einige Jahre zuvor, im Jahr 2007, war die Immobilie schon einmal angeboten worden. Damals für eine Million Euro. Ein Käufer hatte sich dafür nicht gefunden. Seit 2009 stand das Traditionslokal leer.

Ursprünglich wollte der neue Eigentümer die ehemalige Gaststätte abreißen lassen und auf dem gesamten Grundstück neu bauen. Um das Et Bröckske davor zu bewahren, hatte die Untere Denkmalbehörde der Stadt im vergangenen Jahr das Gebäude zum Denkmal erklärt und damit unter Schutz gestellt. „Der Bauherr sucht den Konsens mit der Stadt Krefeld und will die Identität des Et Bröckske erhalten“, erklärt Architekt Rainer Lucas am Mittwoch.

Sieben bis acht Millionen Euro werde er in das Bauvorhaben investieren. Noch in diesem Jahr soll der Bauantrag eingereicht werden. Danach ist für das Erdgeschoss künftig eine gastronomische Nutzung vorgesehen, die auch im Außenbereich zum Willy-Göldenbachs-Platz wie auch zum Platz an der Alten Kirche einen Biergarten ermöglichen soll. Um Beschwerden wegen Lärmbelästigungen gar nicht erst aufkommen zu lassen, verzichte der Investor auf den Bau von Wohnungen.

Stattdessen sollen die oberen Geschosse ebenso wie der angrenzende Neubau für Arztpraxen konzipiert werden. Das neue Gebäude werde eine moderne, eigenständige Architektursprache erhalten.

Dennoch aber sollen Alt und Neu auf Geschosshöhe ineinanderfließen, die Nutzung im Inneren vom Alt- zum Neubau durchgängig sein. Den hohen Festsaal werde es in der Form allerdings nicht mehr geben. Für ein neues Ärztehaus ist das nicht praktikabel.