Krefeld Bürgerstiftung organisiert Schwimmkurse für Kinder
Bereits seit sechs Jahren gibt es das wichtige Angebot, das auch viele Bedürftige in Anspruch nehmen.
Krefeld. Das zwölfjährige Mädchen steht im blau schimmernden Wasser der Schwimmvereinigung Krefeld (SVK) und ist total glücklich. „Gerade habe ich mein Seepferdchen gemacht“, sagt sie und strahlt. Mit ihr legten drei weitere Kinder die Prüfung an diesem schönen Ferientag ab. Die Bürgerstiftung führt die Schwimmkurse zum sechsten Mal durch.
Sie, Christoph Borgmann von Intersport und die SVK engagieren sich dafür gemeinsam. SVK-Vorsitzender Werner Gottschalk sieht den Bedarf: „Die Verantwortlichen in den Krefelder Schulen geben 30 bis 40 Prozent der reservierten Schwimmzeiten in den Bädern zurück. Als Grund geben sie Personalmangel und Transportschwierigkeiten an. Daraus folgt, dass nur 30 Prozent der Kinder nach der Grundschule schwimmen können.“
Wie wichtig es ist, die Fähigkeit zu erlernen, zeigen folgende Tatsachen: Ertrinken ist bei Kindern die zweithäufigste Todesursache. Viele Badeunfälle passieren allein deswegen, weil der Nachwuchs nicht richtig schwimmen gelernt hat. Da will auch die Bürgerstiftung entgegensteuern. „Etwa 120 Kinder haben mit unserer Hilfe in den vergangenen sechs Jahren das Schwimmen erlernt“, sagt Bürgerstiftungs-Vorstand Sigrid Augustin. „Es sind Kinder aus finanziell und sozial schwachen Familien, die unsere Ferien-Schwimmkurse besuchen, deren Eltern die 120 Euro für einen offiziellen Kursus nicht haben.“
Diesmal seien auch Kinder aus Syrien dabei. Mädchen und Jungen aus dem Irak und Albanien kamen auch schon in den Genuss. Augustin: „Sie stammen aus Familien, die schon länger in Krefeld leben, einen festen Wohnsitz haben und etwas Deutsch sprechen können.“ Kita-Kinder würden heute schon früh ans Wasser gewöhnt und an das Schwimmen herangeführt, weiß sie.
Aber diese Kinder seien in den Grundschulen noch nicht angekommen. Und das Beispiel der Zwölfjährigen zeige, dass es auch an den weiterführenden Schulen hapere. „In diesem Fall rief mich ein Vater an und bat, seine neunjährige Tochter mitmachen zu lassen, obwohl der Kurs nur für Kinder zwischen vier und acht Jahren gedacht ist“, sagt Augustin. „Als wir dies natürlich gestatteten, kam seine leise vorgetragene Bitte für die Zwölfjährige hinzu, die das Seepferdchen mit Leichtigkeit ablegte.“ Bis Freitag werden es noch einige geschafft haben. Zwei Schwimmlehrer stehen dafür parat.
Danach ist der Kurs zu Ende, der bei blauem Himmel und klarem Wasser auch noch richtige Urlaubsatmosphäre an der Palmstraße geschaffen hat.
Für Borgmann ist es Ehrensache, sich für die Kinder einzusetzen. „Ich mache das gern und schon lange. Jeder weiß, wie wichtig es ist, dass die Kinder schwimmen können.“