Gericht: Anklage fordert Haftstrafe für Wurf mit Feuerlöscher

40-Jähriger hatte Fenster einer Beratungsstelle für Wohnungslose zerstört. Die Verteidigung plädiert auf Schuldunfähigkeit.

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Krefeld. Wenn es nach der Staatsanwaltschaft geht, muss ein 40-jähriger Mann, der einen Feuerlöscher durch ein Fenster der Beratungsstelle für Wohnungslose der Diakonie in Krefeld geschleudert haben soll, ins Gefängnis. Im Plädoyer wurden insgesamt ein Jahr und vier Monate Freiheitsstrafe für diesen Fall und nochmal elf Monate wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gefordert. Ein Mittäter bei der Widerstandshandlung könnte nach dem Willen der Anklagebehörde mit einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe davonkommen.

Am 1. Februar 2014 sollen die beiden Angeklagten in der Krefelder Innenstadt in eine Auseinandersetzung mit der Polizei geraten sein und gleich mehrere Polizisten verletzt haben. Schwerwiegender war am Montag aber der Feuerlöscherwurf. Denn der hätte beinahe eine Mitarbeiterin der Beratungsstelle getroffen. Sie hatte sich aber im Moment des Einschlags mit ihrem Stuhl weggedreht und das Wurfgeschoss traf nur die Lehne. Die Frau zog sich eine Prellung des Ellenbogens zu, leidet aber noch heute unter den psychischen Folgen. Die Verteidigung des 40-Jährigen hatte für diese Tat einen Freispruch gefordert. Der Angeklagte sei aufgrund einer psychischen Erkrankung schuldunfähig gewesen. Dem will das Gericht bis zu einem neuen Termin Anfang April nun noch einmal nachgehen.