Prozess Gericht: Brandstifterin ist psychisch krank
27-Jährige habe versucht, alles Böse zu verbrennen, als sie einen Sessel anzündete und so eine Wohnung in Brand setzte.
Krefeld. Für einen Großeinsatz der Feuerwehr hat eine 27-Jährige am 11. April gesorgt. Am frühen Nachmittag hatte die Frau die Wohnung, in der sie mit ihrem Lebensgefährten lebte, in Brand gesetzt. Die Wohnung in der ersten Etage des Mehrfamilienhauses brannte völlig aus. Auch die anderen Wohnungen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Ein Ausbreiten des Feuers auf das ganze Haus konnte die Feuerwehr aber verhindern. Von den Bewohnern des Hauses konnten sich alle rechtzeitig selbst ins Freie retten, nur eine Person wurde von der Feuerwehr mittels einer Brandfluchthaube unverletzt ins Freie geführt.
Für ihre Tat musste sich die Krefelderin am Montag vor dem Landgericht verantworten. Bereits im Vorfeld des Verfahrens war klar, dass die Frau unter einer psychischen Erkrankung leidet. Die Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren daher als sogenanntes „Unterbringungsverfahren“ eingeleitet. Denn die Beschuldigte hat die Brandstiftung zwar zugegeben, konnte aber wegen ihrer Erkrankung nicht einfach ins Gefängnis gesteckt werden. Stattdessen ordnete das Gericht die Unterbringung der Frau in einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt an.
Von der Frau gehe auch jetzt noch die Gefahr erheblicher Straftaten aus. Die Krefelderin wurde bereits unmittelbar nach dem Feuer von der Polizei festgenommen und wenige Tage später in eine Klinik gebracht. „In den ersten drei Monaten dort war ich noch total psychotisch“, sagte sie vor Gericht. Durch die Behandlung und die Medikamente habe sich ihr Zustand aber erheblich gebessert. Inzwischen könne sie sehr viel differenzierter auf ihre Tat vom Frühjahr zurückblicken.
„Ich dachte, ich wäre draußen an einem Lagerfeuerplatz, als ich den Sessel angezündet habe.“ Sie habe versucht, alles Böse zu verbrennen. Als es brannte, habe sie noch versucht, das Feuer mit einer Flasche Wasser zu löschen. „Ich dachte wohl auch, dass ich es mit den Augen löschen könnte.“ Schon seit ihrer Jugend leide sie unter Wahnvorstellungen. Bereits mehrmals befand sie sich in psychiatrischer Behandlung. Zusätzlich hat sie mit einer Drogenabhängigkeit zu kämpfen. Gegen beides soll ihr während der Unterbringung in dem geschlossenen psychiatrischen Krankenhaus geholfen werden.