Gericht: Räuberisches Duo gibt dreisten Überfall auf Autokäufer zu
Die Betrüger lockten den Interessenten aus Ingolstadt nach Krefeld.
Krefeld. Jeder, der schon einmal etwas Wertvolleres im Internet gekauft hat, kennt das mulmige Gefühl, ob am anderen Ende der Leitung nicht ein Betrüger sitzt. Besonders heftig traf es am Karfreitag diesen Jahres einen 33-jährigen Ingolstädter.
Auf die Anzeige zweier Krefelder in einer Internetautobörse für ein vermeintlich sehr günstiges Audi TT-Coupe reagierte er und kam mit dem vereinbarten Kaufpreis von 33.000 Euro in bar per Zug nach Köln. Dort holten ihn die beiden 29 und 27 Jahre alten Männer ab, die sich seit Mittwoch vor dem Landgericht Krefeld unter anderem wegen schweren Raubes verantworten müssen.
Statt zum Traumauto fuhren sie mit dem Mann in das abgelegene Gewerbegebiet Europapark Fichtenhain. In einem Hinterhof zog einer der Angeklagten eine Schreckschusspistole, der andere Pfefferspray. Sie versetzten dem verdutzten Mann mit dem Pistolenkolben einen heftigen Schlag auf den Hinterkopf, entrissen ihm das Geld und ließen ihn gefesselt zurück. Eine Spaziergängerin fand ihn kurz darauf.
Im Gerichtssaal bestätigen die Angeklagten kleinlaut alle Vorwürfe der Anklage. Darum fordert der Staatsanwalt sechs Jahre für den einen und sechs Jahre und sechs Monate für den anderen - erheblich vorbestraften - Angeklagten.
Die Plädoyers der Verteidigung und das Urteil sind für den 18. August vorgesehen.Die Sitzung musste am Mittwoch unterbrochen werden, weil der Richter einen Zuschauer dabei erwischte, wie er mit dem Handy die Verhandlung verbotenerweise filmte.