Gesamtschule: Ohne Elternbefragung keine Klarheit
Die vierte Gesamtschule ist da, die fünfte wird heiß diskutiert, bei der Sekundarschule heißt es weiterhin: Keiner will sie. Die Schulen sagen Nein, die Schulverwaltung will nichts ohne das Einverständnis der Schulleitungen tun, von den Eltern hört man nichts.
Warum eigentlich? Sind sie gegen die im Schulfrieden NRW festgeschriebene, zugegebenermaßen in Krefeld noch unbekannte zweite Schulform des längeren gemeinsamen Lernens? Oder hört man nichts, weil Eltern darauf bauen oder warten, dass sie von ihrer Stadt informiert werden?
Wenn man im jüngsten Schulausschuss die Signale richtig gedeutet hat, dann wird es vor der Kommunalwahl im Mai — und damit vor den Sommerferien — keine Elternbefragung zur künftigen Schullandschaft in Krefeld geben. In der muss nicht nur nach einer weiteren Gesamtschule und somit nach einer zusätzlichen Oberstufe, sondern auch nach ihrer kleineren Variante bis Klasse zehn gefragt werden. Die Unterlagen dazu sollen bereits vorbereitet sein. Wird sie nicht vor den Sommerferien durchgeführt, wird es keine neue Schule zum Sommer 2015 geben. Damit geht dann auch die „Leidenszeit“ der beiden noch regulär verbleibenden Hauptschulen weiter, die bereits vor Jahresfrist um ihre Auflösung gebeten haben. Und einen Monat vor den Anmeldungen droht, dass nur noch eine Hauptschule in Krefeld als „Restschule“ bestehen bleibt.
Wer sich selbst informieren will, kann sich des Internets bedienen: Wenn man am Computer bei der Suche „Sekundarschule NRW“ eingibt, landet man im Bildungsportal des Schulministeriums. Der Text ist verständlich, um einzelne komplizierte Begriffe sollte man sich nicht allzu viele Sorgen machen. Ohne Information kann es keine Entscheidung geben. Und ohne Befragung wird die Stadt nicht erfahren, wie Krefelder Eltern zur Sekundarschule stehen.