Krefeld Groß-Ausfall: So schnell ist der Strom wieder da

Auch bei einem Groß-Ausfall können die SWK Haushalte kurzfristig wieder mit Elektrizität versorgen.

Krefeld. Bis in den Abend hinein waren am Dienstag Mitarbeiter der Stadtwerke Krefeld (SWK) intensiv damit beschäftigt, die vier am Vortag von einem Bagger bei Bohrarbeiten durchtrennten Stromkabel zu reparieren. Dabei mussten eine Mittelspannungsleitung, zwei Niederspannungsleitungen und eine Gleichstromleitung für die Versorgung der Straßenbahn wieder instand gesetzt werden. Dass den Krefeldern dadurch keine großen Unannehmlichkeiten entstanden sind, lag vor allem an der Tatsache, dass die SWK bereits am Vortag, nur rund 25 Minuten nachdem der Schaden an den Leitungen gemeldet worden war, eine Umschaltung der Stromversorgung vornehmen konnten.

Ein Vorgang, der in der Netzleitwarte der Stadtwerke Krefeld an der St. Töniser Straße vorgenommen wird. „Das ist so etwas wie die Hauptschaltzentrale eines Stromversorgungsunternehmens, wo rund um die Uhr zwei Elektroniker die Stromversorgung im ganzen Stadtgebiet im Blick haben“, erklärt Dirk Höstermann, Pressesprecher der SWK.

Insgesamt 2100 Kilometer Nieder- und Mittelspannungskabel können von der Netzleitwarte aus überwacht werden. Anhand von Sensoren würden die Experten der SWK Rückmeldung über Spannungsschwankungen im Stromkreislauf erhalten. Werden die normalen Schwankungswerte über- oder unterschritten, würde der Problembereich lokalisiert und die Stromversorgung dementsprechend umgeschaltet werden. So geschehen auch am Montag, als um 15.35 Uhr nördlich der Rheinstraße bis nach Cracau die komplette Stromversorgung zusammenbrach.

„In der Regel ist es so, dass die Stromversorgung über zwei Seiten erfolgt. Defekte Bereiche können für die Dauer der Reparatur aus dem Netz herausgenommen und entsprechend dann über die andere Seite versorgt werden, das ist der sogenannte Ringschluss“, sagt Höstermann.

Wie die Stromkreisläufe in der Stadt explizit verlegt sind, wollen die SWK mit Verweis auf einen sehr sensiblen Bereich der Versorgungssicherheit nicht preisgeben. Klar ist aber, dass gerade im Innenstadtbereich die Anzahl an Versorgungsleitungen der SWK, aber auch von Telekommunikationsunternehmen und Kabelanbietern, besonders hoch ist.

So verlaufen auch im Bereich der derzeitigen Sparkassen-Baustelle an der Friedrichstraße im tieferen Bodenbereich besonders viele Leitungen. „Eine Firma, die Bauarbeiten ausführt, erhält vor Beginn der Arbeiten von uns einen Plan für den Bereich, in dem alle Leitungen aufgeführt sind“, sagt Höstermann. Gerade bei Tiefbauarbeiten müsse sich die ausführende Firma so informieren, wo Leitungen im Erdreich verlaufen.

Kommt es doch einmal vor, dass bei Bauarbeiten Leitungen beschädigt werden, müssen die SWK reagieren. Im Fall der Sparkassen-Baustelle war der Fehler schnell gefunden — gut so, denn es waren immerhin etwa 1000 Haushalte und Geschäfte von der Störung betroffen. Das beschädigte Teilstück wurde vom Netz genommen. „Nach dem Umschalten und damit der Wiederversorgung der Haushalte geht es an die Reparatur des beschädigten Kabels. Hierzu wird das defekte Teilstück herausgeschnitten und durch ein neues Kabelstück ersetzt. In der Regel sind diese Reparaturen innerhalb eines Tages erledigt“, erläutert Höstermann. Die durchschnittliche Ausfallzeit für Krefeld liegt bei zehn Minuten. Im Bundesdurchschnitt sind es hingegen zwölf Minuten. Diese Zeit nutzen Stromanbieter mittlerweile: Über soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook informieren die SWK zusätzlich über Ausfälle.