Durchsuchungen und Co. Großeinsatz der Polizei in Mönchengladbach und Krefeld: Bande im Visier der Ermittler

Mönchengladbach/ Krefeld · Mit mehr als 120 Einsatzkräften durchkämmen Ermittler am frühen Morgen Wohnungen. Die genauen Hintergründe sind noch unklar. Es soll um „Eigentums- und Vermögensstraftaten“ gehen.

Großeinsatz der Polizei in Mönchengladbach und Krefeld: Darum geht es
Foto: dpa/Lino Mirgeler

Die Polizei ist mit einem größeren Einsatz in Mönchengladbach und Krefeld gegen eine mutmaßliche Bande vorgegangen, die gezielt alte Menschen mit dem „Wasserwerker-Trick“ bestohlen haben soll. Am Mittwochmorgen ab 6 Uhr durchsuchten Beamte sechs Wohnungen in Mönchengladbach und eine weitere in Krefeld, wie die Ermittler mitteilten.

Dabei nahmen sie fünf Personen – vier Männer und eine Frau – im Alter zwischen 25 und 40 Jahren fest. Die Tatverdächtigen ständen „weitestgehend in familiärer Beziehung“ zueinander, hieß es weiter. 120 Kräfte waren beteiligt.

In Krefeld war die Kriminalpolizei zusammen mit Kräften einer Einsatzhundertschaft aus Mönchengladbach und Kollegen aus Krefeld im Einsatz, erklärte ein Sprecher der Polizei Mönchengladbach unserer Redaktion. Ein 28-Jähriger wurde bei dem Einsatz in der Stadtmitte Krefelds festgenommen. Ihm werde wie den anderen Festgenommenen vorgeworfen, Teil der mutmaßlichen Betrügerbande zu sein. Die Festgenommenen sollen nach den Angaben möglichst am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt werden, der über eine mögliche Untersuchungshaft entscheiden werde.

Razzia in Mönchengladbach und Krefeld: Gezielter Diebstahl bei alten Menschen

Der Einsatz am frühen Morgen war den Angaben zufolge Teil eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens wegen Eigentumsdelikten gegen die mutmaßlichen Trickdiebe. Die Ermittler werfen ihnen dabei vor, gezielt und organisiert ältere Menschen mit dem sogenannten Wasserwerker-Trick hinters Licht geführt zu haben.

Dabei stellen sich Täter an der Haustür zum Beispiel als Handwerker vor, die etwas an den Wasserleitungen reparieren müssten. Während die Opfer dadurch ablenkt sind, durchwühlen andere Täter die Räumlichkeiten.

Schaden von rund 75.000 Euro

Der in Mönchengladbach ansässigen Gruppe werden neben Taten in Mönchengladbach auch Delikte in den Kreisen Viersen, Heinsberg und Neuss sowie im Ruhrgebiet und im Großraum Köln vorgeworfen. Zu diesen soll es seit Dezember 2023 gekommen sein. Den entstandenen Schaden für die betroffenen Seniorinnen und Senioren beziffern die Ermittler insgesamt auf rund 75.000 Euro. Fälle in Krefeld, die der mutmaßlichen Bande zugerechnet werden können, waren zunächst nicht erfasst worden. Es aber nicht auszuschließen, dass im Zuge weiterer Ermittlungen weitere Fälle bekannt werden könnten, so der Sprecher der Polizei weiter.

Zusätzlich zu den Festnahmen nahmen die Einsatzkräfte eigenen Angaben zufolge auch einen 48-Jährigen und eine 56-Jährige mit ins Präsidium. Auch sie würden der Bande zugeordnet, seien aber vorerst entlassen worden.

(pasch/dpa)