Krefelder Gründerpreis 2025 Start-ups „feilen“ im Workshop am Geschäftsmodell
Krefeld · Zwölf angehenden Gründern wurden in einem Workshop wichtige Schlüsselfähigkeiten vermittelt. Diese könnten auch beim Krefelder Gründerpreis wichtig werden. Die Bewerbungsfrist läuft.
Wer ein Start-up erfolgreich gründen will, muss topfit vorbereitet sein. Das gilt ebenso für Existenzgründer, die am Gründerpreis Krefeld 2025 teilnehmen möchten und einen der drei Geldpreise oder der geldwerten Sachpreise als Starthilfe gewinnen möchten. Für diese Klientel haben die Initiatoren des Gründerpreises am Mittwoch erstmals einen kostenfreien Workshop durchgeführt, der den Gründern Schlüsselkompetenzen vermittelt und sie befähigt, ihr Geschäftsmodell zu visualisieren und sich auf den Wettbewerb und den Markteinstieg vorzubereiten.
Zu den Förderern gehören Krefeld Business mit dem dort angeschlossenen Netzwerk Experten coachen Gründer, Volksbank Krefeld, WZ, der Marketing Club Krefeld und neuerdings auch die unter der Ägide der IHK tätige Gemeinschaft Junger Unternehmer, die zum Workshop eingeladen hatte. Zwölf Teilnehmerinnen und Teilnehmer trainierten zwei Stunden lang theoretisch und praxisbezogen an ihrem eigenen Geschäftsmodell unter Anleitung von Leonie Hasler von Krefeld Business.
Hasler verfügt über das betriebswirtschaftliche Fachwissen und Management-Knowhow und führte in das international bewährte Business Modell Canvas ein. Es enthält –auf die Start-up-Gründer zugeschnitten – auf nur einer DIN-A4-Seite in Stichworten die wichtigsten Schlüsselkompetenzen für kommende Unternehmer. Was hinter diesen Stichworten steckt, erläuterte Hasler im Detail. So müssen Geschäftspartner und Kernaktivitäten wie Vertriebs- und Kommunikationskanäle benannt werden. Zu berücksichtigen sind außerdem Ressourcen wie Produktionsmittel, Rechtswissen, Personal und Finanzen. Beurteilt wird auch, wie leistungsstark, kundengerecht und kostengünstig die Leistungen bei den Kunden ankommen. Zudem müssen die Kunden nach Zielgruppen und Erwartungen unterteilt werden. Entscheidend ist vor allem eine realistische Einschätzung der Einnahmen und der Ausgaben nach Fixkosten und variablen Kosten. Nicht zuletzt hängt der Erfolg davon ab, welche Mitarbeiter mit welchen fachlichen und sozialen Kompetenzen zum Team gehören sollen.
Die angehenden Unternehmerinnen und Unternehmer verschiedenen Alters hatten viele Fragen mitgebracht, die von Leonie Hasler und Petra Rice, Gründungsexpertin von Krefeld Business, beantwortet wurden. Sie lernten dabei, dass das Canvas-Modell kein starres System ist, sondern individuell der jeweiligen Geschäftsidee angepasst werden muss. An attraktiven Ideen fehlte es nicht. Das Spektrum der Gründungen reichte vom Architekturbüro über digitale App- und Web-Entwicklungen und Gesundheitsdienstleistungen bis zum Anbieter von Lebensmittelautomaten sowie zu kreativ Tätigen.
Zum Beispiel hat sich Jan Stapelmann (30 Jahre) seit Mitte 2024 mit einem Architekturbüro selbständig gemacht, nachdem er sich zuvor als Angestellter das planerische Knowhow angeeignet und das Gründungskapital erarbeitet hatte. Er möchte sich wie die Mehrzahl der anderen Workshop-Teilnehmer für den Gründerpreis Krefeld bewerben und sich mit dem Canvas Modell vertraut machen, das ein wichtiges Bewertungskriterium für den Gründerpreis ist. Stapelmann setzt auf eine ganzheitliche Betrachtung von hochwertiger Architektur und zeitloser Innenarchitektur und verweist auf beeindruckende Arbeitsbelege von Neubau- und Umbaumaßnahmen in Krefeld. „Meine Leidenschaft gilt einem eleganten Stil, der den Menschen in einer schnelllebigen Zeit in den Mittelpunkt rückt.“
Eine außergewöhnliche Geschäftsidee verfolgt Nicole Proschek (44) mit ihrer Gründung kurz vor Weihnachten 2024. Sie versucht, gleich mehrere Geschäftsfelder unter einen Hut zu bringen. Als ehemalige TV-Redakteurin plant sie, in Kooperation mit einem Filmstudio Schauspieler für Kinofilme zu casten, Filmdrehs zu organisieren und die Filme später mit eigenen Finanzmitteln zu produzieren. Als zweites Standbein entwickelt sie Apps und Social-Media-Auftritte für Unternehmen.
Die Gesundheit von
Pflegekräften stärken
Vor drei Wochen hat Simone Blum-Scheibe (51) mit der Nursana GmbH ein Gesundheitszentrum gegründet, das die Gesundheit von Pflegekräften stärken soll, um den steigenden Herausforderungen ihres Berufs gerecht zu werden – mit Workshops, Coachings und alltagstauglichen Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung.
Auch Fotografin Márti Marian, die seit 18 Jahren selbständig arbeitet, geht neue Wege. Sie möchte, nachdem ihre Kinder inzwischen älter sind, ihren Beruf zu einem Gewerbe entwickeln. Ihr Ziel: Fotobegeisterte Menschen in Kontakt und zur Zusammenarbeit zu bringen, wofür sie ein Ladenlokal angemietet hat. Eric Spanier hat mit der Snackomato GmbH schon 2023 seine Geschäftsidee verwirklicht. Er vertreibt Lebensmittelautomaten zum Stückpreis um die 15000 Euro für den Verkauf landwirtschaftlicher Lebensmittel sowie für Getränke, Süßwaren und Snacks, wodurch die Kunden Verkaufspersonal einsparen.
Der Veranstaltungsort des Workshops bei der App Logik GmbH im Krefelder Campus Fichtenhain in der ehemaligen Kirche ist nicht nur die attraktive Arbeitsstätte von Firmenchef Christopher Borchert und den Mitarbeitern, sondern kann auch für Veranstaltungen mit bis zu 300 Gästen angemietet werden.