Grundstücke bleiben in Krefeld recht preiswert

2012 wurden 176 Hektar verkauft. Der Preis stieg um moderate 1,6 Prozent. Aber wenig Interesse an Eigentumswohnungen.

Krefeld. Es wird eng auf dem Krefelder Grundstücksmarkt. Allerdings waren im vergangenen Jahr noch keine spürbaren Ausschläge auf der Tabelle der Grundstückspreise zu registrieren. Das stellt der städtische Gutachterausschuss bei der Vorlage der Bodenrichtwertkarte 2012 vor.

Mit dieser Karte werden die durchschnittlichen Preise von unbebauten Grundstücken in Krefeld aufgrund der Auswertung von notariellen Kaufverträgen festgestellt. In dem Bericht werden auch die Ver- und Ankaufsbewegungen der verschiedenen Immobilienformen dargestellt. Mit dem Bericht soll der Immobilienmarkt für Experten und die interessierte Öffentlichkeit transparent werden.

Der Grundstücksmarkt des Jahres 2012 weist ein Volumen von 420 Millionen Euro Umsatz auf. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Plus von drei Prozent. Dieser Wert entspricht ungefähr dem städtischen Vermögen an Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie unbebauten Flächen.

Der Flächenumsatz stieg sogar um 16 Prozent auf 172 Hektar. Ebenfalls 16 Prozent beträgt jedoch der Rückgang im Bereich des Ver- und Ankaufs von Wohnungseigentum (706 Fälle). Der Umsatz dabei sank auf 68 Millionen Euro (minus 24 Prozent). Udo Nagelschmidt vom städtischen Fachbereich Vermessung und Kataster stellt in diesem Bereich „eine relativ geringe Nachfrage in den letzten Jahren“ fest. Allerdings steige der Bedarf an altersgerechtem Wohneigentum insbesondere in Innenstadtlagen. Derzeit liegt der Quadratmeterpreis für Wohneigentum in einer guten Lage bei rund 2700 Euro.

Der stellvertretende Leiter des Ausschusses, Frank Rühle, spricht sich für eine weitere „Revitalisierung von Innenstadtflächen“ aus. Verstärkt müssten Politik und Verwaltung Projekte der „Innenverdichtung“ forcieren.

Dennoch sei auch die Ausweisung neuer Wohngebiete an Stadträndern, wie sie der neue Flächennutzungsplan vorsehe, notwendig, betont Bernhard Valentin, Mitarbeiter im Fachbereich. Der moderate Preisanstieg von 1,6 Prozent für Wohnbauland läge im Schnitt der Region. Bei baureifen Wohngrundstücken verzeichnen die Gutachter im Geld- und Flächenumsatz ein „Zehnjahrestief“. Der Umsatz verringerte sich von 20 auf elf Millionen Euro. Düsseldorf verzeichnet auf dem Grundstücksmarkt Preissteigerungen bis zu zehn Prozent. Dies führe zu verstärkter Nachfrage in der Nachbarschaft der Landeshauptstadt. Dem müsse in Krefeld mit neuen Wohngebieten Rechnung getragen werden. Die sieht der nach wie vor umstrittene Entwurf des neuen Flächennutzungsplanes auch vor.