Mensch, Krefeld! Leser können bei Interview mit Blind-Guardian-Sänger dabei sein

Krefeld · Hansi Kürsch ist am 25. November Gast in der Talkreihe „Mensch, Krefeld“ und spricht dort über die Anfänge der Band und das neue Album. Der Eintritt für den Abend ist frei, Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Hansi Kürsch (rechts, hier mit seinem Bandkollegen André Olbrich) wird von der Zusammenarbeit mit den Prager Symphonikern erzählen.

Foto: Dirk Behlau

Erst waren es die Geschichtenerzähler, jetzt kommt die große Stimme: Hans „Hansi“ Kürsch, der Sänger der Krefelder Band Blind Guardian, ist am 25. November zu Gast bei „Mensch, Krefeld“. In der Talkreihe hatten bisher Fußball-Trainer Friedhelm Funkel und der Bestseller-Autor Bernhard Hennen aus ihrem Leben und von ihrer besonderen Beziehung zu ihrer Stadt berichtet.

Beides spielt auch bei Kürsch eine wichtige Rolle, schließlich ist er seit mehr als 25 Jahren als Musiker aktiv und dabei immer noch am Niederrhein präsent, obwohl Blind Guardian Fans von Südamerika bis Japan und Australien hat. Die hiesigen Anhänger und alle anderen Neugierigen können am Abend des 25. November live beim Interview mit Hansi Kürsch dabei sein. Der Eintritt ist frei, Anmeldungen sind nun möglich (siehe Infokasten).

Die „Mensch, Krefeld“-Abende werden von unserer Redaktion und der Sparkasse Krefeld organisiert und haben ein klares Prinzip: ein Gast, eine Stunde, ein Thema. Im Gespräch mit WZ-Redaktionsleiter Christian Herrendorf erörtert der Prominente im roten Sessel seine Geschichten in Ruhe und Tiefe.

Zugleich ist das feste Ende um 21 Uhr für die Zuschauer die Garantie, dass der Abend nicht ermüdend wird. Das Thema der Runde hat immer einen klaren Bezug zur Stadt, in diesem Fall geht es um Musik und Krefeld.

Letzteres bedeutet bei Blind Guardian gleichermaßen ein Gespräch über Vergangenheit und Gegenwart. Selbst Fans, die alle Alben besitzen und jede Menge Konzerte besucht haben, wissen über die Anfänge der Band recht wenig. Sie hat Mitte der Achtziger zunächst unter dem Namen Lucifer‘s Heritage begonnen und 1988 dann als Blind Guardian das erste Album veröffentlicht („Battalions Of Fear“).

Bei „Mensch, Krefeld“ wird Hansi Kürsch erzählen, wo die Gruppe damals geprobt und gespielt hat, was ihr legendärster Auftritt in jener Zeit war und wann er gemerkt hat, dass er seinen anderen Beruf (der Sänger ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann) nicht ausüben muss, um Geld zu verdienen.

Ein wesentlicher Grund, dass Blind Guardian heute die bekannteste Band aus Krefeld ist, liegt in der Stimme Kürschs. Scheinbar mühelos schafft er Höhen und eine Intensität, die locker neben den Instrumenten besteht, obwohl in diesem Fall eine Metalband mit Vollgas am Werke ist. Und das, obwohl die Gruppe sich in den vergangenen Jahren mit Orchestern noch eine weitere Dimension gegeben und die Intensität nochmal gesteigert hat. Wo diese Stimme herkommt, wie Hansi Kürsch sie entdeckt hat und wie er sie mit inzwischen 53 Jahren in Schuss hält — auch das soll am Montag, 25. November, diskutiert werden.

Die Stimme in Bestform ist seit dem 8. November auf dem Album „The Legacy Of The Dark Lands“ zu hören. Blind Guardian hat es mit einem 90-köpfigen Orchester sowie einem Chor aufgenommen und damit alle bisherigen Grenzen hinter sich gelassen. Das Werk besteht aus zwölf opulenten Songs sowie diverse Intros und Zwischenspielen und ist letztlich ein Fantasy-Epos, das auch von heftigen E-Gitarren und Schlagzeug erzählt wird. Die Kritiken in den Fachmagazinen fielen passend dazu hymnisch aus: Das Album sei an „konsequenter und facettenreicher Umsetzung nicht zu überbieten“, schrieb der Rezensent des „Metal-Hammer“, das Internetportal laut.de vergab seine Höchstwertung von fünf Sternen.

Trotz der Erfolge auf diesem und anderen Kontinenten bleibt der Niederrhein ein wichtiger Ort für Hansi Kürsch, André Olbrich und ihre Kollegen. Die Musiker haben ein Studio in Grefrath-Oedt, und für das neue Album waren sie auch in Linn unterwegs. Bei Youtube ist ein Video zu sehen, in dem die Musiker durch die großen Räume und den Hof der Burg laufen oder den Turm besteigen, um den Hall, den Wind, den Kies aufzunehmen.

Das sind noch einmal kleine Hinweise darauf, wie groß die Produktion von „Legacy Of The Dark Lands“ war. Das bringt für „Mensch, Krefeld“ zwei weitere wichtige Fragen mit sich: Wie schafft man es, ein solches Album live auf die Bühne zu bringen? Und was kann danach noch kommen?