Hier spielt die Musik
Im Jagdschoss des Museums Burg Linn gibt es eine beeindruckende Sammlung mechanischer Instrumente.
Linn. Musikhören ist heute völlig selbst verständlich. Wer vor rund 200 Jahren Musik hören wollte, musste in ein Konzert oder auf Jahrmärkte gehen. Das Konservieren von Musik auf einem Tonträger begann erst mit Spieluhren, Stiftwalzen in Musikautomaten und dem Symphonion, einem Vorläufer des Plattenspielers. Der Leipziger Paul Lochmann konstruierte diese Form der Spieluhr. Ein solches Symphonion befindet sich auch in der Sammlung mechanischer Musikinstrumente im Krefelder Museum Burg Linn. In dem Raum des Jagdschlosses macht fast alles Musik, selbst die Turmuhr in einem Gemälde.
Das älteste Exponat ist eine Schwarzwälder Flötenuhr aus dem Jahr 1805. Diese spielt übrigens die britische Nationalhymne. „Das ist vielleicht der skurrilste Sammlungsbestand im Museum“, sagt Museumleiterin Jennifer Morscheiser. Das nun reparierte Symphonion wurde um 1890/1900 gebaut. Mit der finanziellen Hilfe der Freunde der Museen Burg Linn und des Linner Nachtwächters, Heinz-Peter Beurskens, konnten die Technik und der Holzkasten des Symphonions aufgearbeitet werden. Die Mechanik, Federn und Zungen waren defekt. „Es wurde auch eine Platte restauriert. Das ist sehr aufwendig“, so die Museumsleiterin. „Unser Dank geht hier an beide. Sonst wäre es nicht mehr spielbar“, freut sich Morscheiser.
Die Sammlung der mechanischen Musikinstrumente wird jeden Sonntag um 11.30 Uhr, nach Bedarf auch um 12.15 Uhr, im Jagdschloss des Museums Burg Linn, Rheinbabenstraße 85, vorgeführt. Die ehrenamtlichen Museumsführer erläutern dabei unter anderem auch die Funktionsweise der Instrumente. In einem weiten Umkreis besitzt das Krefelder Museum als einziges eine öffentlich zugängliche Sammlung. Die Teilnahme an den Vorführungen ist kostenlos. Um eine Spende für den Erhalt der Instrumente wird gebeten. Weitere Informationen stehen unter:
museumburglinn.de