Studium Hochschule Niederrhein: Gesundheitswesen ist angesagt
Etwa 3150 junge Frauen und Männer beginnen zum Wintersemester ihr Studium an der Hochschule Niederrhein.
Krefeld. Da, wo sonst die Krefeld Pinguine übers Eis fegen, drehte sich jetzt ausnahmsweise mal nicht alles um Eishockey. Statt Fans saßen am Montag rund 3000 Erstsemester der Hochschule Niederrhein auf der Tribüne des König-Palasts: Mit „einem Qualitätsversprechen“ begrüßte Hochschulpräsident Professor Dr. Hans-Hennig von Grünberg die jungen Frauen und Männer feierlich: „Bei uns studieren Sie mit Blick auf Ihren späteren Beruf. Wir haben unser Studienangebot konsequent an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes ausgerichtet.“
Huynh-Thi Truong wartet schon mit Spannung darauf, dass die Vorlesungen im Bachelorstudiengang Bekleidungstechnik starten. „Ich freue mich darauf, neue Leute zu treffen und endlich etwas zu lernen, das mir Spaß macht — und nicht etwas, das ich, wie in der Schule, lernen muss.“ Dafür pendelt die 23-Jährige ab sofort täglich von Köln nach Mönchengladbach — „die Hochschule ist für den Studiengang bekannt, anderswo wird Bekleidungstechnik nur privat angeboten“, begründet Huynh-Thi Truong ihre Wahl.
Sie ist eine von 1580 Studienanfängern (Bachelor und Master) am Campus Mönchengladbach, in Krefeld sind es in diesem Wintersemester 1570. An beiden Standorten der Hochschule Niederrhein sind derzeit 14 200 Studierende eingeschrieben, vor fünf Jahren waren es 10 800. Hochschulsprecher Christian Sonntag erklärt den Anstieg auch durch die Nachwirkungen des doppelten Abijahrgangs 2013. „Hochschulstatistiker gehen davon aus, dass der Scheitelpunkt der Studierendenanzahl damit erreicht ist“, so Sonntag.
Bei den beliebtesten Studiengängen zeichne sich seit Jahren ein Trend ab: In Mönchengladbach gab’s auch für dieses Wintersemester die meisten Bewerbungen für Soziale Arbeit, auf Platz zwei schaffte es BWL. „In Krefeld gab es die höchsten Bewerberzahlen für Wirtschaftsingenieurwesen gefolgt von Health Care Management.“ Auch Lea Leeser (19) will in Krefeld Gesundheitsmanagement studieren — „für mich die perfekte Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Sozialem“. Ein Vorteil des Krefelder Studiengangs: „An vielen Hochschulen braucht man eine Ausbildung, um Gesundheitsmanagement zu studieren. Ich musste vorher nur ein Praktikum machen.“
Ihre Freundin Annalena Böcker (19) hat sich für die Soziale Arbeit entschieden. „Ich freue mich darauf, jetzt wieder einen geregelten Alltag zu haben und das machen zu dürfen, worauf ich in der Schule schon hingearbeitet habe“, sagt die junge Frau aus Mönchengladbach. Der Krefelder Christopher Reichelt kennt sich am Campus in Mönchengladbach schon gut aus: Er hat dort seinen Bachelor in BWL absolviert. Jetzt hängt der 26-Jährige seinen Master in Business Management dran. „Der Standort mag nicht so attraktiv sein, wie andere in Deutschland — aber es kommt ja auch darauf an, mit wem man studiert. Die Kommilitonen hier sind super.“
Sven Gieselmann (31) hat mehrere Jahre als Krankenpfleger gearbeitet und sich jetzt für den Bachelorstudiengang E-Health, eines der neuesten Fächer der Hochschule, eingeschrieben. „Den Studiengang gibt es nur in Krefeld“ — und das ist für den Duisburger ein echter Standortvorteil. Sein Traum sei es, „später für eine Firma zu arbeiten, die IT im Gesundheitswesen erforscht“.