Umwelt- und Naturschutz Ideen für nachhaltiges Leben in Krefeld werden prämiert
Krefeld · Die Stadt und das Unternehmen Currenta loben einen Wettbewerb mit einem Preisgeld von 20 000 Euro aus. Vorschläge können bis zum 15. Juni eingeschickt werden.
Der Duden definiert Nachhaltigkeit ziemlich knapp: „Prinzip, nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann.“ In den letzten Jahren waren die Ressourcen der Erde regelmäßig bereits im August aufgebraucht, vier Monate vor Ablauf des Jahres. Deshalb ist das Wort Nachhaltigkeit inzwischen in aller Munde. Damit es aber nicht nur reine Theorrie bleibt, sondern erlebbar und erfahrbar wird, rufen das Krefelder Unternehmen Currenta und die Stadtverwaltung gemeinsam den Wettbewerb „Nachhaltig besser – in Krefeld“ aus.
Auch Kinder und Jugendliche können ihre Ideen einreichen
Bis zum 15. Juni können Krefelder gleich welchen Alters ihre Projektideen bei der Stadt per E-Mail einreichen. Je mehr umso besser. „Wir haben in Krefeld laut Einwohnerzahl 230 000-mal die Chance, tolle Ideen zum Thema Nachhaltigkeit zu erhalten“, sagt Mario Bernards, Leiter Politik und Bürgerdialog bei Currenta. Das Unternehmen selber werde im Chemiepark in Uerdingen von Kohle auf Gas umsteigen, um nur ein Beispiel aus der Wirtschaft zu nennen. Es gebe inzwischen einen eigenen Unternehmensbereich zum Thema Nachhaltigkeit, in dem sich die Mitarbeiter den ganzen Tag lang ausschließlich mit diesem Thema beschäftigen. „Nachhaltigkeit hat einen ökologischen wie auch einen ökonomischen Effekt“, betont Bernards. Der hatte bei der Stadt mit dem Vorschlag eines Wettbewerbs offene Türen eingerannt.
Bei den Projektideen müsse nicht „das große Rad gedreht werden“, die niederschwelligen Ideen seien ebenso willkommen. Dazu hoffen die Auslober des Wettbewerbs auf eine richtige Welle an Ideen: Das können Lastenräder für Familien, Baumpflanzungen mit Widmung, eine Klimakiste für Kindertagesstätten und Schulen, Gemüse-Hochbeete für Selbstversorger, eine Alternative zu Plastik-Einkaufstüten – oder, oder, oder sein.
Der Fantasie sind bei dem Thema keine Grenzen gesetzt. „Auch Kinder und Jugendliche können mitmachen und ihre Ideen einrichten“, erklärt Umweltdezernentin Sabine Lauxen. Wenn sie pfiffig sind, werden sie in der Verwaltung konkretisiert. Ideenvorschläge sollten kurz in einer Mail an nachhaltig@krefeld.de skizziert und beschrieben werden, was man vorhabe, wie hoch die geschätzten Kosten dafür sind, wie schnell man das Projekt umsetzen könne und wo man es in Krefeld tun wolle.
Currenta stellt für die Umsetzung der besten Ideen insgesamt ein Preisgeld in Höhe von 20 000 Euro zur Verfügung. Bis zum 15. Juni können die Beiträge eingeschickt werden. „Zwei Tage später, am 17. Juni, tagt bereits die Jury, damit noch vor dem Sommerferien einzelne Projekte starten können“, erklärt Darina Finsterer, Projektmanagerin Fairer Handel und Nachhaltigkeit im städtischen Geschäftsbereich Umwelt und Verbraucherschutz. In der Jury sitzen Sabine Lauxen, Mario Bernards und Julia Müller, die Vorsitzende des Umweltausschusses.
Virtueller Stadtplan
mit Projekten ist angedacht
„Kein Beitrag geht verloren“, versprechen Sabine Lauxen und Mario Bernards. Sie wollen jede Idee weiter verfolgen, auch wenn sie nicht prämiiert würde. „Wir werden schauen, ob wir eine Idee vielleicht mit einem anderen Partner oder aber auch selber umsetzen können“, betont der Current-Firmensprecher.
Lauxen ist von dieser Zusammenarbeit sehr angetan: „Wir haben sehr schnell ja gesagt; schließlich sind wir ja schon länger im Gespräch über Nachhaltigkeit mit der Stadt und der Wirtschaft.“ Auch sie ist gespannt auf die Vorschläge der Krefelder. Die Stadt selber stärke das Thema Fairtrade und werde mit dem neuen Klimaschutzkonzept in den nächsten Jahren viele Punkte zum Thema umsetzen. Im vergangenen Herbst hatte die Mediothek Krefeld zu einer Woche der Nachhaltigkeit eingeladen, an der sich auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Stadtwerke Krefeld und die Sparkasse Krefeld sich beteiligt hatten.
Nachhaltigkeit fängt im Kleinen an und soll in Krefeld zu einer großen Welle werden. Je mehr Beiträge, umso besser. Und die sollen später in einen virtuellen Stadtplan eingepflegt werden.