Corona in Krefeld Corona-Inzidenz kratzt in Krefeld an der 200er-Marke
Krefeld · Die Infiziertenzahl steigt weiter an, Krefeld nimmt NRW-weit einen Spitzenplatz ein. Die CDU kritisiert die Aufhebung der Maskenpflicht in der Innenstadt.
Seit Montag gelten auch in Nordrhein-Westfalen verschärfte Anti-Corona-Regeln, doch in Krefeld wird die Lage immer bedrohlicher. Mittlerweile liegt die vom Robert-Koch-Institut ermittelte „Sieben-Tage-Inzidenz“ der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner bei 193 (Sonntag: 180). Damit liegt Krefeld in NRW in der Spitzengruppe und deutlich über den Nachbarstädten Duisburg (162,2), Düsseldorf (108,2) oder dem Kreis Wesel (132,4).
Und auch die Kurve der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus zeigt weiterhin nach oben. Von Sonntag bis Montag (0 Uhr) wurden 65 Menschen positiv getestet. Damit sind aktuell 872 Personen infiziert (Sonntag: 847), 4975 gelten als genesen. Die Gesamtzahl aller positiven Tests stieg auf 5917. In den Krankenhäusern müssen aktuell 67 Corona-Patienten aus Krefeld stationär behandelt werden, zehn von ihnen intensivmedizinisch. Sieben Patienten sind an Beatmungsgeräte angeschlossen.
Am Dienstag tagt zunächst der Krisenstab per Videoschalte, danach will die Stadtspitze um Oberbürgermeister Frank Meyer über den aktuellen Stand der Corona-Pandemie und der Maßnahmen zur Bekämpfung in Krefeld informieren. Dann wird es auch um die Frage gehen, was geschieht, wenn die Inzidenzmarke nun die 200er-Marke überspringt.
Dass OB Meyer am Montag wie angekündigt die Maskenpflicht in der Innenstadt aufheben ließ mit der Begründung, sie sei angesichts geschlossener Geschäfte und niedriger Passantenfrequenzen nicht mehr „gerichtsfest“, stößt auf Kritik im Rathaus. Die CDU spricht von einem „fatalen Signal“ an die Bevölkerung. „Wir sind mitten im Lockdown mit steigenden Corona-Zahlen und OB Meyer hebt die Maskenplicht auf. Das ist nicht nachvollziehbar“, meint Fraktionschef Philibert Reuters. Denn selbst wenn dagegen jemand klagen würde, wäre unklar, wie ein Gericht entscheidet. Durch die Drogerien und Einzelhändler und das Pendeln in die Büros und Geschäfte seien weiterhin viele Menschen in der Innenstadt.
Unterdessen hat der Kommunale Ordnungsdienst am Wochenende an der Haltestelle Rheinstraße fünf Personen ohne Mund-Nase-Bedeckung angetroffen. Sie müssen ein Bußgeld von je 150 Euro zahlen.