Immer mehr Spuckattacken auf Krefelder Polizisten

Gewerkschaft fordert Hauben, die Gefangenen zum Schutz der Beamten übergezogen werden können.

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Die Anzahl von Spuckattacken auf Krefelder Polizeibeamte hat sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt. Registrierte die Polizei Krefeld 2016 noch 14 Vorfälle dieser Art, waren es 2017 schon 27. Bis Juni dieses Jahres zählt die Statistik bereits 13 Spuckattacken. Ein Landestrend.

Aus dem aktuellen Lagebild „Gewalt gegen Polizeibeamte“ des Landeskriminalamtes geht hervor, dass im vergangenen Jahr insgesamt 901 Polizeibeamte Opfer der von Spuckattacken wurden. „Diese Vorfälle sind widerwärtig, eklig und schlimmsten Fall sogar gesundheitsgefährdend“, sagt Polizeisprecher Daniel Uebber. Helfen könnten sogenannte Spuckhauben. „Es geht in erster Linie um den Gesundheitsschutz der Beamten“, sagt Michael Mertens, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP) im Gespräch mit Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die Gewerkschaft fordert, dass die Streifenwagen mit den Hauben ausgestattet werden, um diese bei Bedarf beispielsweise in Gewahrsam genommenen Personen überzuziehen. In Krefeld ist man von dem Einsatz der Spuckhauben indes noch nicht vollends überzeugt. „Die meisten Spuckvorfälle finden nach Auskunft der Betroffenen nicht unbedingt bei Fahrten im Polizeiwagen statt“, berichtet Uebber. Viel mehr seien die Beamten in der Vergangenheit oftmals bereits bei der direkten Konfrontation und damit vor dem Transport zur Polizeiwache Opfer von Spuckattacken geworden. Auch Mertens sagt, man werde trotz des Einsatzes der transparenten Hilfsmittel nicht jede Spuckattacke verhindern können. Es gelte, mögliche Infektionen zu verhindern.

Generell mehr Respekt gegenüber Polizeibeamten forderte der Krefelder Polizeipräsident Rainer Furth bereits in einem Gespräch im Frühjahr dieses Jahres. 79 Mal waren Beamte im Jahr 2017 angegriffen, beleidigt oder bedroht worden. Die Hälfte der Täter stand dabei unter Alkohol- und Drogeneinfluss.