Karneval in Krefeld Mösche-Männekes begeistern mit Musik und ausgefallenen Kostümen

Krefeld · Bei der Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft gab es viel zu sehen und zu hören. Ein Highlight im Seidenweberhaus war das Lied eines neuen Ehrenmitglieds.

Die Kölner Band Kaschämm hat das Publikum im Seidenweberhaus mit bekannten Liedern des Karnevals mitgerissen.

Foto: Mark Mocnik

„All you need is Spass“ — getreu dem diesjährigen Karnevalsmotto erlebte das Seidenweberhaus am Freitag einen bunten Abend, bei dem die gute Laune an erster Stelle stand. Zusammen mit dem Krefelder Prinzenpaar, dem 11er-Rat und anderen Mösche-Mitgliedern wurde ausgelassen und ziemlich bunt gefeiert: Mit dabei so einige Matrosen, Clowns und Piraten. Aber auch Mini-Maus, ein Diakon und Cruella De Vil ließen es sich nicht nehmen, der Mösche-Sitzung einen Besuch abzustatten.

Das Publikum zeigt, wie
vielfältig Kostüme sein können

Kunterbunt — die Mösche-Männekes können mehr als nur rot-weiß. Sie sind nicht uniformiert, sondern farbenfroh gekleidet. So machen es auch ihre Gäste. Als eines der Kostüm-Highlights könnte wohl die Idee von Martin Strock und seiner Frau angesehen werden: Sie zeigen sich im Gewand einer „Umleitung“. Auf ihrem Rücken ist ein Straßenzug mit dieser Aufschrift zu sehen, während eine Handtasche die Form eines Verkehrsschildes hat und Strock auf dem Kopf ein Verkehrshütchen trägt. Ob nun skurril, außergewöhnlich oder einfach witzig, auf jeden Fall eine originelle Verkleidung, die auffällt. Der Meinung ist auch einer seiner Freunde, Thomas Frieling, der zeigt, dass auch klassische Kostüme wie Lederhosen nicht aus der Mode kommen.

Die Farben Rot und Weiß sind dafür bei der Kölner Band Kaschämm auf der Bühne zu sehen — die Musiker sind nach dem traditionellen Spatzengezwitscher „Mösche piep piep“ und unter anderem dem Auftritt des Prinzenpaares Dirk I. und Marita I. der erste Showact des Abends. Sie bringen bekannte Karnevalslieder mit und sorgen für Stimmung. Das fällt nicht schwer, schließlich haben Dirk I. und Marita I. ihre Gäste schon ordentlich in Wallung gebracht. Bei Kaschämm zeigen vor allem Prinzessinnen, dass sie nicht nur schunkeln, sondern auch richtig tanzen können. Es gibt so einiges zu sehen.

„Dooe kömp selvs Kölle net mer möt, nur Krefeld hät dä einzig wahre Hit, da kannste Düsseldorf doch jlatt verjessen, die hätten jern ne Club wie den besessen. Nur Krefeld hät enne Mösche-Club, ne Mösche-Club, ne Mösche-Club. Nur Krefeld hät enne Mösche_Club, dä echte Mösche-Club.“ Dieser Refrain klingt unbekannt? Kein Wunder! Erst auf der Sitzung stellte eines der neu ernannten Ehrenmitglieder, Jochen Butz, seine eigene Komposition eines Mösche-Liedes vor. Und ob man es nun glaubt oder nicht, ganz schnell können so einige den Text auswendig mitsingen.

Vielleicht übt der ein oder andere auch noch zu Hause ein wenig weiter. Den Refraintext gab es für jeden am Sitzplatz – Ohrwurmqualität der besonderen Art. Doch Butz präsentierte sein Stück nicht ohne die Hilfe von clownsnasigen Begleitern. Tochter und Enkelkinder begleiteten seinen Gesang mit Keyboard, Geige, Trompete und Trommel. Das Lied von Butz ist ein „Hochgenuss“, so formuliert es der Sitzungspräsident. Muskelkater in den Armen, blaue Flecken an den Händen und Blasen an den Füßen — das dürften so einige der Feierfreudigen mit nach Hause genommen haben.

Außer musikalischen Beiträgen von Kaschämm, Bruce Kapusta, Echte Fründe, Druckluft und Hätzblatt beim Finale freute man sich beispielsweise auch über Wort und Witz von Tim Becker oder Christian Pape sowie an einer Aufführung des Kölner Karneval-Tanzcorps Colonia Rut Wiess.