Straßenkarneval beginnt Alte Weiber und Trinas machen Krefeld schöner
Mit geballter Frauen-Power sind am Donnerstag die männlichen Schaltzentralen in Mitte, Bockum, Oppum und Uerdingen charmant übernommen worden.
Viele Oberbürgermeister der Vergangenheit haben sich schon daran versucht, Krefeld schöner zu machen. Dabei ist das doch ganz einfach. Obermöhne Gabi Leigraf hatte einen entsprechenden Spruch auf den Lippen, als sie beim Sturm aufs Rathaus Oberbürgermeister Frank Meyer zum Aufgeben bewegen wollte: „Wenn tolle Frauen sich zusammentun, kann es in Krefeld nur schöner werden.“ Die Rede war natürlich von den Alten Weibern, den Hülser Trinas und Prinzessin Marita I., die mannstark unterstützt von West- und Prinzengarde die Krefelder Verwaltungshochburg einnehmen wollten.
Frauen an die Macht, will da so mancher angesichts der Gruppenstärke gedacht und weiche Knie bekommen haben. 50 mit viel Liebe zum Detail zurecht gemachte Alte Weiber hatten 30 Hülser Trinas zur Verstärkung mitgebracht, die zum ersten Mal in der Geschichte von einer Ober-Trina angeführt wurden. Daniela I. ist am 9. Februar in Hüls proklamiert worden und nun mit der Trinagarde ein weiteres markantes Symbol des Hülser Karnevals.
Trotz geballter Frauen-Power schwebte Liebe in der Luft. Das lag nicht nur an den zahlreichen Hippie- und Flower-Power-Kostümen der Rathaus-Verteidiger, allen voran Frank Meyer mit gelocktem, langem braunen Haar gemäß des Sessions-Mottos „All you need is Spass“. Sondern auch an dem Kuschelkurs, den trotz ein paar verbaler Attacken, Prinzessin Marita I. und Obermöhne Gabi Leigraf fuhren. Sie hatten dem OB bunt bemalte Tanzschuhe mitgebracht, weil der sich nichts sehnlicher wünsche, als einmal im Leben Tanzmariechen sein zu dürfen. Sein Wiederstand begann zu bröckeln. Auf Kommando von Gabi Leigraf zog er sich die Schuhe an und warf - flankiert von zwei jungen Tänzerinnen – im Takt die Beine hoch. Als der Verwaltungschef dann noch hörte, dass ein junges Paar namens Sabrina und Michael ihre Hochzeit am 20.02.20 für Altweiber extra verschoben haben, gab er ihnen zumindest karnevalistisch seinen Segen und unter den musikalischen Klängen des Krefelder Fanfarenkorps zog der Tross ins Rathaus ein: „Krefeld, helau!“