Krefelder Zoo Keine Panik vor dem Ausbruch von Affen

Menschenaffen sind besonders intelligent. Deshalb sind ihre Gehege im Zoo Krefeld speziell gesichert.

Krefelder Zoo: Keine Panik vor dem Ausbruch von Affen
Foto: abi

Krefeld. Für die Mitarbeiter des Duisburger Zoos ist es ein Schock: Am Montagabend waren dort zwei Orang Utans durch ein Oberlicht aus ihrem Gehege ausgebrochen. Eines der Tiere konnte betäubt und wieder eingefangen werden. Für das andere Männchen endete der Fluchtversuch tödlich: Es wurde beim Versuch, über den Außenzaun des Zoogeländes zu klettern, von einem Mitarbeiter erschossen.

Geschichten von Ausbrüchen — wenn auch mit glücklicherem Ausgang — kann auch Petra Schwinn, Sprecherin des Krefelder Zoos, erzählen. „Wir haben hier Wildtiere, da kann immer was passieren.“ Kleinere Tiere wie Ziegen büchsten öfter mal aus, auch ein Tapir sei vor einiger Zeit über den Zaun seines Geheges gesprungen - „der wurde jetzt verstärkt“. Das alles sei kein Grund zur Panik, sagt die Biologin, schließlich sind diese Tiere ungefährlich.

Als es aber vor einigen Jahren die Schimpansen in den Besucherbereich des Krefelder Zoos schafften, bedeutete das Sicherheitsstufe 1: „Alle Menschenaffen fallen wegen ihrer Stärke und Schnelligkeit darunter, genau wie Elefanten, Großkatzen oder Nashörner“, erklärt Petra Schwinn.

Damals hätten Mitarbeiter dank Videoüberwachung schnell bemerkt, dass die Tiere aus ihrem Gehege ausgebrochen waren und die Besucher über die Notausgänge in Sicherheit gebracht. „In Zoos gibt es einen genauen Tierausbruchsplan, wer im Notfall was zu tun hat und wie man Besucher schützt, wenn ein wildes Tier im Park herumläuft.“

Als Unbekannte 2002 ein Gepardenpärchen nachts freiließen, waren zum Glück keine Besucher mehr im Zoo. „Der Vorfall wurde erst am nächsten Morgen entdeckt“, erinnert sich die Zoo-Sprecherin.

In dieser Zeit hatte das Weibchen fast die gesamte Känguru-Gruppe getötet. Erschöpft wie es war, konnten Mitarbeiter es schnell betäuben und einfangen. Das Männchen war selbst ins Gehege zurückgekehrt. „Man darf nicht vergessen: Die meisten Tiere haben Angst, wenn sie in eine unbekannte Umgebung kommen.“

Das Besondere an Menschenaffen: „Sie sind sehr intelligent.“ Orang Utans seien außerdem sehr geduldig und bastelten gerne. „Deshalb werden ihre Gehege auch speziell gesichert“, erklärt Petra Schwinn. Mit versteckten Schrauben etwa. Ob das reicht? „Die Tiere werden uns das zeigen“, sagt Petra Schwinn. Und: „Unser Affenhaus ist gerade 40 geworden. Bis jetzt halten sich die Ausbrüche in Grenzen...“