26. Pottbäckermarkt Keramik aus Krefeld hat international einen guten Ruf
Zum 26. Mal findet der Pottbäckermarkt rund um den Dionysiusplatz statt. Eine japanische Porzellanmeisterin zeigt ihr Werke.
Krefeld. Erst vor kurzem hat Kai Clausen, Keramiker, mit einem Kollegen aus Japan gesprochen. Dieser fragte ihn, wo er denn wohne: „In Krefeld“, antwortete Clausen und fügte hinzu: „In der Nähe von Düsseldorf.“ Von einem Japaner erwartete der Keramiker nicht, Krefeld zu kennen. Voller Verwunderung stellte er jedoch fest, dass dem so wahr: „Wo denn genau aus Krefeld? Aus Hüls? Da, wo die Hülser Keramik herkommt?“, fragte der Japaner. „Krefeld hat im Bereich der Keramik einen guten, internationalen Ruf.“
Das bestätigten auch Ulrich Cloos, Leiter des Fachbereiches Stadtmarketing, und Verena Schäfer, Organisatorin des Pottbäckermarktes. Der Markt habe für die Stadt eine große Bedeutung und gehöre zur „DNA der Stadt“. Während in anderen Bereichen seitens des Stadtmarketings „im Rahmen des Perspektivwechsels einiges in den letzten Jahren von rechts auf links gedreht wurde, musste der Pottbäckermarkt nicht umgekrempelt werden“, erklärt Cloos. Das liege vor allem daran, dass die Keramik weit mehr sei, als nur ein Handwerk: „Sie zeigt gesellschaftliche Veränderungen und ist eine eigene Lebensart.“
Diese Bedeutung ist für Katia Baudin, Leiterin des Kaiser-Wilhelm-Museums (KWM), ein Grund gewesen, in diesem Jahr erstmalig als Kooperationspartner mitzuwirken. „Keramik und Porzellan gehört zur Identität des Krefelder Kunst und wir sind froh, Gastgeber dieser Kunst zu sein“, sagt Baudin. Die Leiterin des KWM findet vor allem die Verbindung von Innovation und Tradition im Bereich der Keramik spannend: „Weg vom Industriellen und hin zur Tradition und zum klassischen Handwerk heißt der Trend, der nicht nur in der Kunst, sondern auch in er Gesellschaft zu beobachten ist.“ Passend dazu wird es am Samstag, 6. Mai, einen Keramik-Workshop mit Maika Korfmacher von 11 bis 14 Uhr im KWM geben. „Ich habe verschiedene Fliesenformen vorbereitet, die im Workshop dekoriert werden können“, erzählt die Künstlerin.
Zusätzlich wird es am Sonntag, 7. Mai, um 11.30 Uhr eine Führung mit Kai Clausen und Thomas Janzen zur Keramik von Paul Dresler geben.
Ein weiteres Highlight wird die Besucher rund um die Dionysiuskirche erwarten: Porzellanmalerin „Yamiko Odawara arbeitet seit 24 Jahren mit Porzellan und kommt extra aus Japan um ihr Handwerk zu zeigen“, berichtet Michi Klösters-Inari, Design-Studentin der Hochschule Niederrhein, die den Kontakt zur Odawara hergestellt hat. Auch Besucher können bei der Porzellanmalerin ihr Können ausprobieren.
Neben dem traditionellen Töpfern an der Töpferscheibe wird es für die Besucher am Stand der Porzellanmalerei Behringer Interessantes zu sehen geben, wie Schäfer berichtet: „Die Kölner Porzellanmalerei wird aus altem Porzellan durch Upcycling neue Kunstwerke entstehen lassen.“ Eine weitere Besonderheit, neben dem Niederrheinischen Keramikpreis, der am Sonntag, 7. Mai, um 14.30 Uhr unter den 100 ausstellenden Keramikdesignern vergeben wird, ist der diesjährige Shuttlebus.
„Da neben dem Pottbäckermarkt am gleichen Wochenende noch Art of Eden stattfindet, können die Besucher mit einem Shuttlebus ganz einfach beide Veranstaltungen besuchen“, sagt Stadtmarketing-Chef Ulrich Cloos abschließend.