Kita Randstraße: Peinlich und nicht akzeptabel

Wegen der Altlasten wird die Kita Randstraße nicht gebaut

Hans-Josef Ruhland brachte es in der jüngsten Ratssitzung auf den Punkt: Das Vorgehen der Verwaltung beim geplanten Bau der Kindertagesstätte an der Randstraße ist peinlich und nicht akzeptabel, so der CDU-Politiker. Recht hat er. Die Suche nach einem neuen Grundstück kostet Zeit, möglicherweise muss ein Gelände gekauft werden. Und trotzdem ist das Aus für die Kita richtig. Dass Oberbürgermeister Gregor Kathstede die Dinge ebenso beurteilt, demonstrierte er gleich zu Beginn der Sitzung und teilte mit, er habe seine Leute gestoppt. Das unterstreicht seine Handlungsfähigkeit. Aber es bleiben Fragen, die der Verwaltungschef beantworten muss.

Wie kann es beispielsweise sein, dass die Altlasten auf dem Gelände für die Kita an der Randstraße bekannt sind, eine Prüfung des angrenzenden Areals aber nicht stattfindet? Umweltdezernent Thomas Visser hat das Vorgehen seines Fachbereichs offensiv verteidigt. Dies spricht dafür, dass die Verwaltung immer schon so gehandelt hat und sich auf der sicheren Seite wähnt. Niemand wird dem Beigeordneten unterstellen, eine Kita zuzulassen, deren Besuch die Gesundheit der Kinder gefährdet. Und trotzdem zeigt sich jetzt, dass die Prüfungen nicht ausreichend sind.

Es wäre zu einfach, die Schuld nur beim Dezernenten zu suchen. Jene Politiker, die jetzt nach einer Untersuchung aller Flächen rufen, auf denen Kinder sich aufhalten, sind oft auch jene, die der Verwaltung bei Etatberatungen die Mittel kürzen. Die Giftstoffe auf dem Spielplatz Braunschweiger Platz beweisen, dass Krefeld bei der Beschäftigung mit Altlasten einen Nachholbedarf hat. Wenn bei Bau- und Sanierungsvorhaben umfassend geprüft werden soll, muss das notwendige Geld aber auch da sein. Hoffentlich ist das nach dem Aus für die Kita Randstraße der Fall.