Kommentar Das Klimaschutzkonzept verändert künftig das Leben in Krefeld
Krefeld · Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen, sind auch die Kommunen und Bürger gefordert.
Der Schutz des Klimas ist eine große, globale Herausforderung. Seit Beginn der Industrialisierung ist der Ausstoß insbesondere von Kohlendioxid in die Erdatmosphäre konstant angestiegen. Nur wenn es gelingt, den Anstieg der durchschnittlichen Erdtemperatur deutlich zu begrenzen, kann die biologische Anpassungsfähigkeit des Planeten und die Lebensgrundlage von Millionen Menschen, Tieren und Pflanzen erhalten bleiben. Niemand anders als die Bundesregierung beschreibt mit diesen Worten die Notwendigkeit des von ihr beschlossenen Klimapakets zur Erreichung der Klimaschutzziele 2030. Auch wenn das Maßnahmenpaket manchen nicht weit genug geht, ist es ein notwendiger Schritt in die richtige Richtung.
Genauso wie das Klimaschutzkonzept der Stadt Krefeld. 77 Maßnahmen sind bislang darin enthalten, die Maßnahmen aus dem noch fertig zustellenden Mobilitätskonzept folgen. Zusammen mit dem Parkraumkonzept und dem neu aufzustellenden Nahverkehrsplan haben Verwaltung und Politik nunmehr Instrumente an der Hand, um Krefeld zukunftsfähig und lebens- und liebenswert zu gestalten. Dieses Handlungskonzept darf nicht zerredet, von Bedenkenträgern torpediert und auf die lange Bank geschoben werden. Diese Zeit hat die Erde nicht mehr, auch wenn unliebsame und unpopuläre Maßnahmen im Klimaschutz-Konzept enthalten sind.
Vor gar nicht allzu langer Zeit sind Hinweise der Grünen auf die Vorteile von Dach- und Fassadenbegrünung fürs Stadtklima im Rahmen der Diskussion über Neubaugebiete noch gerne als Grünen-Dogma abgetan worden; die Gestaltungssatzung für die geplante Siedlung am Krützboomweg, die die Bepflanzung von Vorgärten mit heimischen Gehölzen vorsieht, wurde 2017 von der FDP noch als Angriff auf das Persönlichkeitsrecht gesehen. Jetzt hat sie laut Fraktionschef Joachim C. Heitmann mit Blick auf den erkennbaren Klimawandel ihre Meinung dazu geändert. Gut so.
Das Klimaschutzkonzept wird das Leben in Krefeld verändern, den Einzelnen wie auch die Stadt in die Pflicht nehmen, verantwortlich und umweltbewusst mit den begrenzten und kostbaren Ressourcen wie Wasser, Luft und Natur umzugehen. Dazu gehört es auch, geplante Bauvorhaben wie beispielsweise Stadthaus und Veranstaltungshalle nach diesen Kriterien zu bewerten und Flächen wie den Hirschfelder-Platz als Erholungsort zu begrünen anstatt ihn zuzubauen. Das kommt am Ende allen zugute.