Klinikum: Eine Notfallpraxis für Kinder
Ab Samstag bieten niedergelassene Kinderärzte Hilfe auch außerhalb ihrer Sprechstunde an.
Krefeld. Der kinder- und jugendärztliche Notfalldienst hat endlich wieder eine zentrale Adresse in Krefeld. Ab Samstag können Eltern mit ihren kranken Sprösslingen zur neuen Notfallpraxis im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Krefeld fahren, wenn der eigene Kinderarzt seine Sprechstunde beendet hat. Am Donnerstag ist die zentrale Praxis am Lutherplatz eröffnet worden.
Die bei der Eröffnung anwesenden niedergelassenen Kinderärzte atmen hörbar auf: "Was lange währt, wird endlich gut", freut sich der Kinder-und Jugendmediziner Andreas Hagedorn, zugleich Mitinitiator und Cheforganisator der Notfallpraxis. Drei Jahre lang hatten sich die Mediziner um eine zentrale Anlaufstelle bemüht. Hagedorn: "Es war dringend nötig, die Ambulanz der Kinderklinik zu entlasten". Die war überlastet, bei geschätzten 15000 jungen Patienten pro Jahr, die von ihren oftmals aufgeregten Eltern - mit Diagnosen wie Fieber, Erbrechen oder Schmerzen bei Tag und Nacht in der Kinderklinik gebracht wurden.
Besetzt wird die neue Praxis im Wechsel von je zwei niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten aus 17 Krefelder Praxen sowie durch Personal der DRK-Schwesternschaft und der Arztpraxen. "Wir setzen auf eine faire Partnerschaft zwischen Klinik und uns niedergelassenen Ärzten", sagt Hagedorn im Hinblick auf die 35-jährige Tradition des Notfalldienstes für Erwachsene, der dezentral über die Praxen erfolgte. "Und wir hoffen auf eine hohe Akzeptanz der Eltern, die mit ihren Kindern wegen der kurzen Wege auch aus den Nachbargemeinden wie Willich und Meerbusch zu uns kommen."
Nach viel Überzeugungsarbeit und der Koordination unterschiedlicher Interessen ist es Hagedorn mit Hilfe der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein gelungen, die ambulante Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen durch die zentrale Anlaufstelle im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin sicherzustellen. Dessen neuer Chefarzt, Dr. Tim Niehues bekräftigt: "Ich bin zwar erst drei Tage im Amt, stehe aber zu 100 Prozent hinter der Zusammenarbeit mit den externen Kollegen. Der persönliche Kontakt wird Vieles erleichtern." Sagt es, dreht sich um und schüttelt die Hände der Anwesenden.