Neuer Thorax-Chirurg stärkt das Klinikum

Lungenkrebs muss kein Todesurteil sein. Dr. Viktor Haas komplettiert das Team des Lungenzentrums.

Krefeld. Der Neue ist alles andere als ein Lückenbüßer. "Vielmehr schließt er mit seiner chirurgischen Fachkompetenz eine Lücke in der operativen Krebstherapie unseres Lungenzentrums, was der Aufsichtsrat des Klinikums bereits 2006 beschlossen hat", sagt Dr. Dennis Göbel, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft des Klinikums. "Seit März dieses Jahres haben wir einen ausgewiesenen Spezialisten gesucht, von denen es nach unseren fachlichen Qualifikationsauflagen nur wenige gibt."

Göbel ist dankbar, mit Dr.Viktor Haas, bislang Leitender Oberarzt der Klinik für Thorax- und Gefäßchirurgie im baden-württembergischen Löwenstein, einen Chirurgen gewonnen zu haben, der auf die Erfahrung von über 3500 Operationen zurückgreifen kann.

Seine Schwerpunkte in der Thorax-Chirurgie belaufen sich auf onkologische Chirurgie, laserchirurgische Metastasen- und Emphysem-Chirurgie mit Eingriffen im Brustwandbereich, an der Lunge, Pleura (Rippenfell) und Mediastinum (Mittelfell).

Dr. Manuel Streuter, Leiter der Pneumologie (Lungenheilkunde), freut sich auf seinen neuen Kollegen und die medizinische Herausforderung: "Ein solcher Spezialist fehlte uns. Jetzt können wir endlich Pneumologie, Strahlentherapie, Thorax-Chirurgie und Onkologie - zusammen mit der hoch spezialisierten Intensivmedizin und Herz-Chirurgie - unter einem Dach umsetzen." Unter einem Dach heißt zunächst in der 10. Etage des Hochhauses und später, nach Vollzug der Neubaupläne durch den neuen Eigentümer Helios, in anderen, effizient gestalteten Räumlichkeiten.

Das wird auch nötig sein, denn Streuter rechnet mit einem weiteren Anstieg der Zahl seiner zurzeit schon 2200 Patienten pro Jahr, die mehrheitlich wegen Lungenkrebs behandelt werden. "Etwa 80 Prozent dieser Patienten sind Raucher oder ehemalige Raucher", verweist Haas auf die Hauptrisikogruppe.

Er beschwichtigt Patienten mit Metastasen in der Lunge: "Lungenkrebs ist kein Todesurteil. Durch Operation an der offenen Lunge können per Speziallaser Metastasen oft gut entfernt werden." Die Lunge sei das einzige Organ, bei dem alle Spezialisten gefragt sind. Deshalb wird es in Zukunft eine regelmäßige Indikations- und Methodenkonferenz geben, bei der das Krankheitsbild jedes Patienten gemeinsam besprochen wird.