Köpa-Streit: SPD macht Kompromiss-Vorschlag

Eishockeysport in Krefeld muss erhalten bleiben. Die Lösung soll für Pinguine und Seidenweberhaus GmbH tragbar sein.

Foto: Archiv Bischof

Krefeld. Mit einem eigenen Vorschlag will sich die SPD in die Diskussion um den Köpa-Mietvertrag der Pinguine einschalten. Bei der Neujahrspressekonferenz hat Parteichef Frank Meyer am Dienstag angekündigt, dass man auf beide Seiten zugehen wolle mit einer für alle tragbaren Lösung.

Fraktionschef Ulrich Hahnen bat um Verständnis, dass man noch keine Details nennen werde. Er verspricht sich aber von dem Vorschlag, dass die Pinguine stärker in die Verantwortung — zum Beispiel bei der Vermarktung von Logen — genommen würden, dafür dann aber auch am finanziellen Ertrag ihres sportlichen Erfolgs teilhaben könnten. „Kein Eishockey ist auch keine Lösung“, sagte Meyer, der den Sport als wichtigen Identifikationsfaktor in der Stadt sieht.

Nach wie vor sind sich die städtische Tochter Seidenweberhaus GmbH als Vermieterin und die Pinguine als Mieter nicht über die Konditionen des zur Verlängerung anstehenden Vertrages einig. Knackpunkt ist, wer an der Vermarktung von Logen und Business-Seats verdient.

Das Seidenweberhaus selbst ist das zweite große Thema der Sozialdemokraten in diesem Jahr. Meyer zeigte sich überwältigt von dem großen Interesse an den Informationsveranstaltungen und plädierte dafür, die nächsten Bürgerinformationen auf eine breite Basis zu stellen. Die Beteiligung der Bürger sei ein Zeichen dafür, dass die Krefelder bereit sind, sich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen.

Dies müsse man als Ansporn für mehr Bürgerbeteiligung sehen. Dabei denkt Meyer nicht nur an Bürgerentscheide — auch wenn er sich das für die Zukunft der Stadthalle durchaus vorstellen kann, wenn alle Fakten auf dem Tisch liegen. Vielmehr hat Meyer intensiver und breiter gestreute Informationen über größere Bauvorhaben im Sinn, um gegebenenfalls schon vor Baubeginn Bedenken ausräumen oder Kompromisse finden zu können.

Drittes großes Thema ist für den designierten Oberbürgermeister-Kandidaten der SPD die Sanierung des Haushalts. Man habe bereits zahlreiche Gespräche mit anderen Fraktionen und Gruppen im Rat geführt und dabei den ernsthaften Willen gespürt, diesmal eine gemeinsame Lösung zu finden, um Krefeld aus dem Nothaushalt zu führen, sagten Hahnen und Meyer übereinstimmend. „Wir werden jedenfalls allen die Hand reichen, um diesen Zustand zu beenden“, sagte Meyer.

Den OB-Wahlkampf sieht er dabei nicht als Hindernis: „Die Bürger erwarten Kandidaten, die bereit sind, sich in dieser Frage nicht wegzuducken.“ Er geht davon aus, dass das Thema weit vor der Wahl im September erledigt ist, wenn auch vielleicht noch nicht — wie derzeit geplant - schon im März.