Prozess Kokain-Dealer stehen vor Gericht
Fünf Angeklagte haben in der City einen florierenden Handel betrieben
Krefeld. Wegwerfhandys, Codewörter und konspirative Treffen — das sind die Inhalte eines Drogen-Prozesses vor dem Landgericht. Den fünf Angeklagten im Alter von 24 bis 41 Jahren wird vorgeworfen, in Krefeld einen florierenden Kokainhandel etabliert zu haben.
Im Sommer 2016 sollen sich drei von ihnen mit zwei weiteren Komplizen zu einer Bande zusammengeschlossen haben, um sich Kokain zu besorgen und es dann gewinnbringend weiter zu verkaufen. Im Laufe der nächsten Monate kamen die anderen Angeklagten dazu. Einer von ihnen bewohnte laut Anklage die zur Tarnung angemietete Wohnung, wo die Drogen untergebracht waren. Er soll sie mit einem Teleskopschlagstock bewacht bei der Portionierung geholfen haben.
Einige der anderen Männer sollen als „Läufer“ fungiert haben, also als Verkäufer auf der Straße. Andere koordinierten den Handel im Hintergrund. Dazu soll jeder ein eigenes „Arbeitshandy“ gehabt haben, dessen Nummer sie regelmäßig wechselten. Das habe die Telefonüberwachung erheblich erschwert, sagt der Staatsanwalt. Bis Februar 2017 sollen mehr als 2,3 Kilogramm Kokain vor allem in der City verkauft worden sein. Der erste Schlag gegen den Drogenring gelang den Ermittlungsbehörden bereits im Dezember vergangenen Jahres. Da wurden mehrere Läufer bei einer Polizeikontrolle festgenommen. Am 8. Februar kamen die weiteren Verdächtigen in Untersuchungshaft.
Unmittelbar nach der Anklageverlesung zog sich das Gericht zu einem nicht-öffentlichen Rechtsgespräch mit den Verteidigern zurück. Darin kann es etwa um den Austausch der rechtlichen Ansichten, aber auch um mögliche Höchststrafen gehen, die in Aussicht gestellt werden, wenn sich Angeklagte geständig zeigen. Was das Ergebnis des Rechtsgesprächs war, wird wohl frühestens beim nächsten Termin am Dienstag bekannt gegeben.