Kraftwerk: Trianel kalkuliert mit Gas

Die Pläne für das Kohlekraftwerk werden normal weiterverfolgt. Für Currenta muss vor allem der zeitliche Ablauf stimmen.

Krefeld. Die Gesellschafter von Trianel haben Plänen der Geschäftsführung zugestimmt, am Uerdinger Chemiepark ein Gas- und Dampf-Kraftwerk als Alternative zur Steinkohlevariante genauer zu betrachten (die WZ berichtete). Diese Möglichkeit wird jetzt durchgerechnet.

Die Gründe dafür sind nach Angaben von Trianel-Sprecher Elmar Thyen in veränderten Bedingungen auf dem Gasmarkt zu sehen. Mittlerweile sei eine langfristige Versorgung mit Erdgas möglich. "Vor zwölf oder 18 Monaten war das noch nicht so." Diese langfristige Versorgungssicherheit müsse Trianel Banken und anderen Geldgebern nachweisen. "Denn unser Kraftwerksprojekt trägt sich zu hundert Prozent selbst. Kapital von den Stadtwerken steht da nicht zur Verfügung", so Thyen. Großkonzerne hätten hingegen die eigene Finanzkraft als Sicherheit im Rücken.

Er betont, nach wie vor konzentriere man sich auf die Fortführung des Genehmigungsverfahrens zum Steinkohle-Kraftwerk. Der derzeitige zeitliche Ablauf stimmt Trianel dabei keineswegs zufrieden. Seit dem Erörterungstermin im Seidenweberhaus seien acht Wochen vergangen, erinnert Elmar Thyen. "Und noch immer liegt uns das Wortprotokoll nicht vor." In jedem Fall habe man das Ziel, dieses Verfahren zum Abschluss zu bringen.

Thyen erklärte, dass Trianel bei seinen Überlegungen in ständigem Kontakt zu Currenta sei. Der Chemieparkbetreiber will über das geplante 750-Megawatt-Kraftwerk die Betriebe im Chemiepark versorgen - insbesondere mit Dampf, was den Standort in Uerdingen für den Bau so interessant macht. Grundsätzlich ausschließen will Currenta-Sprecher Mark Mätschke denn auch ein Gas- und Dampf-Kraftwerk nicht. "Wenn die Entscheidung fallen sollte, kein Steinkohle-Kraftwerk zu bauen, sind wir auf Alternativen angewiesen", meint Mätschke mit Blick auf eine mögliche Kehrtwende bei Trianel.

Für Currenta zähle vor allem der Faktor Zeit: Im jetzigen Chemiepark-Kraftwerk müssen die Kohlekessel in absehbarer Zeit abgeschaltet werden. "Deshalb muss 2015 bis 2017 eine Alternative vorhanden sein. Wir können ja nicht plötzlich ohne Energie dastehen." Currenta richtet deshalb auch den Blick nach Düsseldorf, wo das Unternehmen auf das aktive Weiterführen des Genehmigungsverfahrens bei der Bezirksregierung setzt.